50 Prozent mehr Azubis

Diakonie Gütersloh e.V. plant weitere Einstellungen

Diakonie-Azubi Michael Alex kümmert sich um die Bewohnerin einer Pflege-Wohngemeinschaft. Foto: Diakonie Gütersloh

Kirchenkreis. Um gut 50 Prozent wollte die Diakonie Gütersloh 2015 die Zahl ihrer Auszubildenden steigern – dieses Ziel hat sie nun erreicht. Innerhalb eines dreiviertel Jahres wuchs die Zahl der Nachwuchskräfte von 13 auf 20. Mit dieser deutlichen Steigerung in den vergangenen Monaten hat der Dienstleister in kirchlicher Trägerschaft vor allem auf den drohenden Fachkräftemangel reagiert.

Denn dass durch den demografischen Wandel der Bedarf an Pflegeleistungen wächst, ist nur die eine Seite der Medaille. Auf die Diakonie kommt zudem eine Verrentungswelle zu. Elf Prozent der insgesamt 335 Mitarbeiter in der Pflege sind 60 Jahre und älter und werden in den kommenden drei bis fünf Jahren in den Ruhestand gehen. „Gleichzeitig mangelt es aber auch an Nachwuchskräften“, erklärt Diakonie-Vorstand Björn Neßler. „Viel zu wenig junge Menschen wollen in unserer Branche arbeiten – obwohl es eigentlich ein erfüllender Beruf ist. Deswegen haben wir in den vergangenen Monaten massiv für eine Ausbildung geworben.“ Unter anderem spricht ein überarbeiteter Facebook-Auftritt gezielt potenzielle Mitarbeiter an – neben Azubis auch Fachkräfte sowie Quer- und Wiedereinsteiger. Zudem ging mit pflegetalente.com eine neue Website mit gleichem Ziel online.


Mit dem Erfolg ist der Vorstand zufrieden. Die Zahl der Azubis soll jedoch noch weiter wachsen – auch, um die Zahl der Absolventen auszugleichen. Schon zum 30. September werden die nächsten drei ihre Ausbildung abschließen. Allen werde ein Arbeitsvertrag auf eine Vollzeitstelle angeboten, so Neßler. Der sei zwar vorerst auf ein Jahr befristet, eine Verlängerung aber sehr wahrscheinlich. Die frei werdenden Lehrstellen werden nachbesetzt. Zum ersten Mal wird seit 1. August zudem eine Kauffrau für Bürokommunikation ausgebildet.


Ohnehin bleiben Fort- und Weiterbildungen ein wichtiges Thema: 2015 kamen bisher 2.890 Stunden zusammen, 2014 waren es insgesamt 4.400 Stunden – rund 19 Prozent mehr als im Vorjahr (2013: 3.700 Stunden). Gerade erst haben zehn Mitarbeiter ihre Weiterbildung zur „Diabetes-Pflegefachkraft“ abgeschlossen. Als solche sind sie nun für Entwicklung, Umsetzung und Sicherung des Diabetes-Pflegemanagements qualifiziert und sollen damit das Diabetes-Netzwerk der Diakonie und ihrer Partner unterstützen. Dieses hatte im Frühjahr 2015 seine Arbeit aufgenommen.

Diakonie GT