Auch die Ev. Kirchengemeinde Neubeckum zählt zu den Diasporagemeinden, sie liegt im Westen des Kirchenkreises Gütersloh im südlichen Münsterland und erstreckt sich über die Ortsteile Neubeckum und Roland der Stadt Beckum im politischen Kreis Warendorf. Seit 1964 ist sie selbständig.
Im 19.Jahrhundert erlebte die Umgebung der katholisch geprägten Stadt Beckum v.a. durch den Bau der Köln-Mindener-Eisenbahn und das Aufkommen der Zementindustrie zahlreichen Zuwachs an evangelischen Neubürgern. Nach der kirchlichen Selbständigkeit von Beckum (1888) umfasste das Gemeindegebiet neben Oelde noch Neubeckum und Ennigerloh, beides Zentren der zementindustrie. Werksdirektor Gustav Moll hatte bereits den Bau der katholischen St. Joseph-Kirche in Neubeckum gefördert und auf eigene Kosten eine "Familienschule für evangelische Kinder" eingerichtet. Er initiierte auch den Bau der evangelischen Christus-Kirche im neugotischen Stil: diese konnte am 29.8.1900 eingeweiht werden und steht seit 1983 unter Denkmalschutz. Ihr Prunkstück ist die 1987 erbaute Böttner-Orgel mit zwei Manualen und 19 Registern. In Beckum-Roland befindet sich im Paul-Gerhardt-Haus, dem 1972 errichteten Gemeindezentrum, die zweite Predigtstätte der Kirchengemeinde. Hier und im 1954 erbauten Gemeindehaus in Neubeckum trifft sich die Gemeinde. Im Jahr 2000 feierten evangelische und katholische Christen das erste ökumenische Gemeindesfest anlässlich 100jähriger Jubiläen (Christuskirche bzw. Eigenständigkeit St. Joseph). Mitte 2006 wurde die Ev. Stiftung Neubeckum zur Förderung der Kinder-, Jugend- und Konfirmandenarbeit" gegründet. Ein zweigruppiger Kindergarten (Arche Noah) gehört ebenso zur Kirchengemeinde wie der evangelische Friedhof. (Quelle: Murken, J. (2019): Die evangelischen Gemeinden von Westfalen (Bd.3)).

Homepage der Gemeinde: http://www.evnb.de