Abschied von Hans-Jürgen Bartelheim

Ehemaliger Schulpfarrer des ESG Gütersloh verstarb mit 79 Jahren

Pfarrer Hans-Jürgen Bartelheim (†) bei seiner Verabschiedung in den Ruhestand 1996. Foto: Archiv NW

Gütersloh. Fast 20 Jahre lang wirkte Hans-Jürgen Bartelheim als Schulpfarrer am Evangelischen Stiftischen Gymnasium in Gütersloh. Am 18. November ist er nach langer Krankheit verstorben. Die Traueransprache am 21. November stellte Pfarrer i.R. Fritz Stegen unter ein Wort des Römerbriefs: „Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“ (Röm 8,31f). Unter großer Anteilnahme ehemaliger Kollegen, Schüler und Wegbegleiter wurde Bartelheim anschließend auf dem Neuen Stadtfriedhof neben seiner Frau Luise bestattet.


Am 5. Juli 1935 in Oberhausen geboren, wuchs Bartelheim im schlesischen Wehrse auf. Nach der Flucht der Familie kam er nach Bünde. Nach dem Abitur studierte er in Bethel, Wien, Heidelberg und Münster Evangelische Theologie und legte 1960 das Erste theologische Examen ab. Sein Vikariat absolvierte Bartelheim in Altena und Athen. Nach dem Zweiten Theologischen Examen 1963 war er zunächst Synodalvikar im Evangelischen Kirchenkreis Vlotho, dann Gemeindepfarrer in Werste. Ab 1969 wirkte der Seelsorger acht Jahre lang in der Deutschen Evangelischen Gemeinde in Nordspanien mit Sitz in Bilbao-Algorta.


1977 wurde Bartelheim in das Schulpfarramt des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums Gütersloh berufen. Mit Eifer, Geradlinigkeit und Geduld wirkte er hier fast 20 Jahre lang bis zu seiner Pensionierung 1996. Jahr für Jahr führte er rund 50 junge Menschen zur Konfirmation. Dabei war es ihm stets wichtig, ihnen die christliche Lehre und den Trost des Evangeliums zu vermitteln. Besonderes Engagement zeigte der Pfarrer auch für die Armen und Schwachen. So ermutigte er seine Schülerinnen und Schüler mit der Übernahme von Patenschaften und weiteren Aktionen für Kinder in der sogenannten Dritten Welt zu aktivem christlichen Handeln.


Pfarrer Stegen erinnert sich an Bartelheim als „sehr menschlichen, hilfsbereiten und liebenswerten Kollegen“. Gern denkt er daran zurück, als beide gemeinsam mit einer Gemeindegruppe ab 1990 in vielen Etappen den Jakobsweg von Lyon bis Santiago de Compostela gewandert sind. Dem nahen Tod habe Hans-Jürgen Bartelheim bei klarem Bewusstsein „gelassen und etwas neugierig“ entgegengesehen.

kj