Auf das Tun kommt es an

Erster ökumenischer Gottesdienst auf Nachhaltigkeits-Messe „Green Live“

„Was bleibt von mir?“ Die jungen Gottesdienstbesucher schrieben ihre Gedanken auf. Foto: Kerstin Jacobsen

Rheda-Wiedenbrück. „Zum Tun laden wir Sie ein“, so Thomas Hengstebeck und Artur Töws, „denn auf unser Tun kommt es an!“ Mit einem ökumenischen „Nachhaltigkeits-Gottesdienst“ im Rahmen der Messe „Green Live“ im A 2-Forum erinnerten die Pfarrer der Katholischen Kirchengemeine St. Clemens und der Evangelischen Versöhnungs-Kirchengemeinde daran, wie gefährdet und kostbar der Mensch und die Erde sind. Der modernen Wegwerfmentalität setzten sie „Ewiges über Leben“ entgegen.

Rund 90 Menschen – die Hälfte davon Konfirmanden aus Rheda – nahmen an der Feier teil. Besonders die Jugendlichen hatten Spaß am Anspiel der beiden Geistlichen, mit dem sie den Wahn, stets das neueste Smartphone besitzen zu müssen, auf die Schippe nahmen. Statt einer Predigt wechselten sich kurze Bibeltexte, Denkanstöße und Aktionen ab. „Was bleibt von mir?“ Ihre Antwort schrieben die Gottesdienstbesucher auf Post Its und hefteten diese an eine Schaufensterpuppe. Mittels ausgeteilter Buttons versicherten sie sich gegenseitig, ein geliebtes Kind Gottes zu sein. „Wir sind Ebenbilder Gottes“, so Töws, „wir wollen etwas hinterlassen.“ Mit dickem Filzstift verewigten sich viele mit ihren Namen und Geburtsdatum auf einer Holzstele. Die Pfarrer ermutigten die Anwesenden im Bücherregal „irgendwo zwischen Stephen King und Rosamunde Pilcher“ nach der Bibel zu suchen, denn „Bibelleser wissen mehr über Gott, den Menschen und die Welt, über Leben und Tod, Sinn und Zweck, Anfang und Ende.“


Was ich dem Nächsten tue – im Guten wie Schlechten – tue ich Gott an. Diese Botschaft übersetzten die Bremer Rapper Montez und Moe Mitchell in Musik. Unterstützt von Emily Thuy Uyen Kreft und Alisa Sabrina Kreft (12 und 10 Jahre) sangen sie „Ein Lachen zurück“ und erhielten viel Applaus.


„Auf unser Tun kommt es an, aber unser Tun reicht nicht aus.“ So endete auch dieser ungewöhnliche Gottesdienst mit der Bitte um Gottes Segen.

Wer danach noch durch die Messeräume schlenderte, erhielt etliche Anregungen, Nachhaltigkeit in das eigene Leben einzubinden. So boten die Ehrenamtlichen des Weltladens Rheda Waren aus fairem Handel dar. An einem gemeinsamen Stand des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh mit Brot für die Welt gab es zudem Informationen zum kirchlichen Umweltmanagement und zur Welternährung.

kj