Auf neuen Füßen

Notfallseelsorge im Kreis Gütersloh: Malteser Hilfsdienst übernimmt Geschäftsführung

Die Träger der Notfallseelsorge im Kreis Gütersloh schlossen einen neuen Kooperationsvertrag. Foto: Kerstin Jacobsen

Kirchenkreis.  „Die Kooperation, die wir vor 12 Jahren geschlossen haben, steht jetzt auf neuen Füßen“, freut sich Pfarrer Marco Beuermann. Zur Unterzeichung der neuen Vereinbarung begrüßte der Sprecher der Notfallseelsorge im Kreis Gütersloh zahlreiche Gäste im Kreishaus Wiedenbrück. Vertreter der Träger – der Evangelischen Kirchenkreise Gütersloh und Halle, des Dekanats Rietberg-Wiedenbrück, des Kreises Gütersloh sowie des Deutschen Roten Kreuzes und des Malteser Hilfsdienstes - unterzeichneten die neue Vereinbarung. Die Geschäftsführung der Notfallseelsorge übernahm Daniel Vollmer vom Malteser Hilfsdienst, zuvor lag sie bei Günter Göpfert vom Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes.

 

Anstatt trockene Zahlen und Fakten aufzuzählen, berichtete Pfarrer Beuermann von einem Einsatz nach einem Verkehrsunfall auf der Autobahn 2: Hier starb eine junge Mutter dreier Kinder, die mit ihr und ihrem Vater im Auto saßen. An diesem aktuellen Beispiel würdigte Beuermann die gute Zusammenarbeit von Rettungsdienst, Ärzten und Notfallseelsorgern: „Wir werden inzwischen wie selbstverständlich gerufen und wissen, dass wir uns aufeinander verlassen können!“ Sein besonderer Dank ging an die über 30 Aktiven im Team der Notfallseelsorge. Dem schloss sich Sven-Georg Adenauer an: „Wir leben nicht nur im besten Kreis der Welt, wir haben auch die beste Notfallseelsorge!“, so der Landrat. Das multi-professionelle Team weise den höchsten Anteil an Nicht-Theologen in der Notfallseelsorge auf. Bis 2012 hieß die Notfallseelsorge daher auch „Notfallbegleitung“. Da sich der Begriff der Notfallseelsorge jedoch bundesweit eingebürgert hat, hat sie sich umbenannt.

 

Die ehrenamtlich tätigen Notfallseelsorgerinnen und –seelsorger erhielten eine Berufungsurkunde und einen Ausweis. So können sie sich jetzt auch offiziell am Einsatzort ausweisen.

Die Notfallseelsorge leistet 365 Tage im Jahr zuverlässige und kompetente Erste Hilfe für die Seele. Sie steht Opfern und Zeugen schwerer Unfälle oder Verbrechen ebenso bei wie Angehörigen von Menschen, die plötzlich verstorben sind oder ihrem Leben selbst ein Ende gesetzt haben. Sie begleitet Polizisten, die eine Todesnachricht überbringen müssen. Und weil auch Helfer manchmal Hilfe brauchen, sind die Männer und Frauen der Notfallseelsorge bei Bedarf auch für Polizei und Rettungskräfte da.

kj