„Aus Sternenstaub sind wir gemacht“

Clemens Bittlinger und Freunde beeindrucken Publikum in der Kreuzkirche Wiedenbrück

Clemens Bittlinger gastierte in der Kreuzkirche Wiedenbrück. Foto: Marco Beuermann

Rheda-Wiedenbrück. Wenn der beliebte Liedermacher und evangelische Theologe Clemens Bittlinger in der Wiedenbrücker Kreuzkirche zu Gast ist, erwartet sein Publikum ein besonderes Konzerterlebnis. Denn schon zum dritten Mal fand in Kooperation mit der katholischen Pfarrgemeinde St. Aegidius in der Kreuzkirche solch ein beeindruckender Konzertabend statt. Unter dem Motto „Urknall und Sternenstaub“ nahm Bittlinger das zahlreich erschienene Publikum mit auf eine faszinierende Reise zum Beginn der Zeit, der Entstehung unseres Weltalls.

 

Gleich zu Beginn wurden die Zuhörer durch sphärische Klänge und großartige Animationen von Astralnebeln und Sternen, die auf eine Leinwand projiziert wurden, mitgenommen in die unendliche Weite des Universums. Glaube und Naturwissenschaft begegneten sich an diesem Abend auf eine unterhaltsame und spannende, aber auch tiefgründige Weise.

 

Astrophysiker Prof. Dr. Andreas Burkert ist Leiter der Sternwarte der Uni München. Mit Witz und Leichtigkeit erklärte er unglaubliche Fakten und Zahlen sowie physikalische Zusammenhänge unseres Sonnensystems. Bilder vom „Fingerabdruck“ sowie vom Licht des Urknalls, das im Universum immer noch sichtbar ist, gaben tiefe Einblicke und stimmten nachdenklich. Burkert gab ebenfalls zu verstehen, warum alle Menschen letztlich auch aus Sternenstaub bestehen, indem er die chemischen Verbindungen zwischen Mensch und Urknall vortrug.

 

Bittlinger lud mit seinen Liedern wie „Aus Sternenstaub sind wir gemacht“ oder „Siehst du die Sterne am Himmel stehen“ zum Mitsingen ein. Besinnliche Texte und Lieder schlugen die Brücke  zwischen Glaube und Naturwissenschaft. Musikalisch begleitet wurde Clemens Bittlinger von seinen langjährigen Freunden Matthias Dörsam und David Plüss. Sie beide untermalten die bewegten Sternbilder mit wunderbaren Intonationen. Das Lied „Weißt du wie viel Sternlein stehen?“ erstrahlte in einem völlig neuen Klang. Matthias Dörsam überzeugte besonders am Saxophon und auf der Klarinette, aber auch auf der Querflöte. Mit Leidenschaft und Feingefühl ließ Dörsam Klang und Bilder zusammen mit David Plüss am E-Piano virtuos zu einer Einheit verschmelzen. Beide nahmen so das Publikum mit auf eine Reise durch das All.

 

Ein besonderes Highlight war es, als Bittlinger das Lied „Aus der Tiefe steigt mein Loblied“ anstimmte. Mit nur zwei verschiedenen Tönen die er dem Publikum vorgab, Plüss an der Orgel sowie Dörsam am Saxophon wurde das Kirchenschiff von himmlischem Klang erfüllt. Am Schluss stellte Burkert den Bezug zum Stern der Weihnachtsbotschaft her und erklärte: „Wir müssen physikalisch nicht alles begründen können. Aber wir sollen die Botschaft des Sternes verstehen und ihm folgen.“

 

Mit stehenden Ovationen und sehr viel Applaus verabschiedete das begeisterte Publikum die Künstler. Bittlingers Segenslied „Sei behütet auf deinen Wegen“ beendete einen phantastischen Abend. Er machte einmal mehr bewusst, wie kostbar und schützenswert unsere Erde als Teil des Universums doch ist.

Iris Tobian