Austausch und Offenheit prägen Partnerschaft

20 Gäste aus Valmiera erkundeten das neue Gemeindehaus

Sarah Töws führte die Partner-Delegation durch das Schnitkerhaus. Foto: bst

RHEDA-WIEDENBRÜCK / MATISI – Eine 20-köpfige Delegation aus der Partnerregion Valmiera in Lettland war vor kurzem zu Gast im Kreis Gütersloh. Der Besuch klang mit einem munteren Austausch in dem neuen Gemeindezentrum der Versöhnungs-Kirchengemeinde Rheda-Wiedenbrück aus.

Nach der Begrüßung durch den Landrat Sven-Georg Adeneauer empfing Pfarrerin Sarah Töws die Gäste und wies auf die bereits seit dem Herbst 1994 bestehenden Kontakte zwischen der damals noch eigenständigen Kirchengemeinde Rheda und der Evangelischen Kirchengemeinde in Matiši (ca. 30 km nördlich von Valmiera) hin. Seit dem ersten Kennenlernen wurden vielfältige Hilfsaktionen für die Partnerkirchengemeinde in Lettland durchgeführt. Die gemeinsamen Gottesdienste und Gemeindeveranstaltungen sowie die persönlichen Kontakte sorgen dafür, dass die materielle Hilfe nicht das dominierende Zentrum der Partnerschaft ist. So erwartet die Versöhnungs-Kirchengemeinde im Juni 2019 Gäste aus Matiši, um gemeinsam mit ihnen den in Dortmund stattfindenden Deutschen Evangelischen Kirchentag zu besuchen. Anschließend führte Pfarrerin Töws die Besucherinnen und Besucher aus Lettland sowie in der Partnerschaft aktive Gäste aus dem Kreis Gütersloh durch das neue evangelische Gemeindehaus an der Schulte-Mönting-Straße in Rheda.

Sie erläuterte, dass das Presbyterium der Versöhnungs-Kirchengemeinde 2012 nach umfangreichen Beratungen den Beschluss gefasst hatte, die Gemeindearbeit beim Schnitkerhaus in einem neuen Gemeindezentrum in Rheda zu konzentrieren. Das Schnitkerhaus wurde bereits 1867 von Johann Hermann Schnitker in typisch bürgerlicher Bauweise errichtet. 1929 wurde es von ihm der Evangelischen Kirchengemeinde in Rheda vermacht. „Insbesondere soll mein Haus als ‚Hermann Schnitkerstift‘ für die Aufgaben der evangelischen Jugend- und Gemeindepflege eine möglichst dauerhafte Verwendung finden“, so heißt es in seinem Testament.
Mit der Sanierung des Schnitkerhauses und dem damit durch einen Glastunnel verbundenen Neubau ist die Versöhnungs-Kirchengemeinde diesem Erbe treu geblieben und hat in der Nähe der Stadtkirche und in direkter Nachbarschaft zum evangelischen Sonnenschein-Kindergarten die Chance genutzt, ein multifunktionales Zentrum für ein aktives Gemeindeleben im Herzen der Stadt zu schaffen. eben Räumen für Gemeindegruppen und -veranstaltungen entstanden gesonderte Räume für die Jugendarbeit und Musikproben genauso wie ein Raum für spirituelle Angebote oder ein zentrales Gemeindebüro.
Die Partnerschaftskoordinatorin auf lettischer Seite, Rudite Markus, übersetzte die Ausführungen von Sarah Töws, denen die Gäste bei einem Rundgang sehr interessiert folgten.
Anschließend folgte ein gemeinsames Abendessen mit der Möglichkeit eines persönlichen Austauschs mit den lettischen Besuchern. So gehörten Harijes Rokpelnis (Bürgermeister von Mazsalaca), Janis Olmanis (Bürgermeister von Koceni) und Guntars Strombergs (Bürgermeister von Burtnieki) der Delegation an. Auch aus Beverina, Naukseni, Rujiena und Valmiera waren die Bürgermeister beziehungsweise deren Stellvertreter mit von der Partie ebenso wie der stellvertretende Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Jānis Zuments, der den erkrankten Vitauts Stana vertrat. (bst)