Kirchenkreis. Überbringung einer Todesnachricht, Begleitung bei häuslichen Todesfällen, plötzlicher Kindstod und Betreuung von Einsatzkräften – mit diesen und weiteren Themen beschäftigte sich jetzt die Notfallseelsorge (NFS) im Kreis Gütersloh auf einer Fortbildung. 23 Mitglieder der NFS ließen sich eine Woche lang intensiv schulen, um in Notsituationen professionell „Erste Hilfe für die Seele“ leisten zu können.
Die Seminarblöcke gestalteten sowohl eigene Kräfte als auch der westfälische Beauftragte für Notfallseelsorge, Pfarrer Ralf Radix. In Rollenspielen setzten die Notfallseelsorger das Erlernte praktisch um und vertieften es zugleich. So galt es, eine Einsatzkraft nach einem tödlichen Verkehrsunfall, in den ein Rettungstransportwagen verwickelt war, seelisch zu stabilisieren.
Neben den monatlichen Gruppentreffen und Fortbildungen bietet die NFS Gütersloh alle eineinhalb Jahre eine einwöchige Weiterbildung an, um die insgesamt 35 Mitglieder noch besser auf ihre Begleitungen vorzubereiten. Das Team gewährleistet an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr eine Bereitschaft, um bei einem Notfall so schnell wie möglich vor Ort zu sein und psychosoziale Akuthilfe zu leisten. Die Arbeit geschieht ausschließlich ehrenamtlich und wird durch Spenden finanziert.
In den letzten Jahren hat die Zahl der Begleitungen durch die Notfallseelsorge stetig zugenommen. In 2011 wurde die NFS Gütersloh zu 76 Einsätzen gerufen. Die Seelsorgerinnen und Seelsorger betreuten Menschen, die durch Unfälle, Suizide oder häusliche Todesfälle in seelische Not geraten waren. Daneben führten sie Gespräche mit Einsatzkräften der Feuerwehr nach dramatischen Verkehrsunfällen. Auch an der Gedenkfeier zum Jahresgedenken an die Loveparade in Duisburg nahm die NFS Gütersloh mit zwei Teams teil.
Die NFS erhält keine öffentlichen Mittel und ist auf Spenden angewiesen. Spendenkonto Nr. 1022 509 400 des Deutschen Roten Kreuzes, Kennwort „Notfallseelsorge“, Volksbank Gütersloh, BLZ 47860125.
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