Bestmögliche Unterstützung bieten

Menschen mit Behinderung: effektive Beratung durch erfolgreiche Netzwerk-Arbeit

Beratung: Familienpate Fabian Möller von der Diakonischen Stiftung Ummeln unterstützt Rat suchende Angehörige. Foto: Diakonische Stiftung Ummeln

Ummeln. Gemeinsam geht vieles besser: Diese Binsenweisheit gilt auch, wenn es darum geht, Menschen mit Behinderungen wirksam zu unterstützen. Institutionen und Träger in Bielefeld verstärken darum ihre Zusammenarbeit, um möglichst zielgenau und effektiv zu helfen. „Dank erfolgreicher Netzwerkarbeit können wir Menschen mit Behinderungen die bestmögliche Unterstützung bieten“, erklärt Fabian Möller von der Diakonischen Stiftung Ummeln.

Möller leitet und koordiniert den Familienunterstützenden Dienst – Familienpate, den die Stiftung in diesem Jahr gemeinsam mit anderen Trägern und der Stadt Bielefeld gestartet hat. Wer einen Angehörigen mit Behinderung betreut, findet hier Rat und Hilfe. „Gemeinsam entwickeln wir individuelle, trägerübergreifende Konzepte für die Betreuung und Förderung“, berichtet Fabian Möller. Ein Ansatz, der zum Beispiel einer betroffenen Person neue Chancen eröffnet.


Matthias M. (Name geändert) Ende 20, keine Ausbildung, keine Berufserfahrung, schwer hörgeschädigt: So lernte Marion Weber, Fallmanagerin des Jobcenters Bielefeld, ihn kennen. „Die Kommunikation mit ihm war schwierig, weil er die Gebärdensprache verlernt hatte“, berichtet Weber. Kommunizieren konnte sie nur mit seinen Eltern, so dass es schwierig war, mehr über seine eigene Wünsche und Ziele zu erfahren. „Eine Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt schien vor diesem Hintergrund kaum möglich“, erinnert sich Marion Weber. Selbst ein Praktikumsplatz schien mit Blick auf die Kommunikationsprobleme unerreichbar.


Wie kann beraten werden, wie kann Matthias M. seine Wünsche äußern? Eine Beratungsstelle der Stadt Bielefeld nahm Kontakt mit dem Familienunterstützenden Dienst auf. Familienpate Fabian Möller erkundete mit Hilfe selbst erstellter PowerPoint-Präsentationen die Wünsche und beruflichen Ziele. So bekam Matthias M. alle wichtigen Informationen und konnte selbst entscheiden, welchen Weg er gehen wollte. 


Mit diesen Informationen wurde M. ein Praktikum bei einem Unternehmen der Metallbranche vermittelt, das bereits Erfahrung mit hörgeschädigten Mitarbeitern hat. Parallel bekam er Informationen darüber, wie er durch ein Therapieangebot die Gebärdensprache wieder erlernen kann. Hierbei spielte die Netzwerkarbeit erneut eine wichtige Rolle.


Die Stadt Bielefeld stellte den Kontakt zur LWL- Klinik Lengerich her, die sich mit der Thematik befasst. Anschließend stimmte der Familienpate mit der Familie einen Besichtigungstermin ab, den er auch koordiniert und begleitet hat.


Nach dem Praktikum hat sich Matthias M. auf eine Festanstellung beworben und wartet nun gespannt auf das Ergebnis. Und er überlegt gemeinsam mit seiner Familie, in einem Klinikaufenthalt die Gebärdensprache wieder zu erlernen.

Für die Zukunft wünschen sich die Beteiligten, dass die Netzwerkarbeit weiter vorangetrieben wird, um den Betroffenen in Bielefeld zur bestmöglichen Unterstützungsform zu verhelfen.

Diakonische Stiftung Ummeln