Kirchenkreis/Ummeln. Was Olaf Kock an der Bläsermusik gefällt? Da muss er nicht lange überlegen: „Das Tolle ist, dass man damit das Evangelium verkünden kann! Mit Musik erreicht man Menschen, an die man sonst nicht herankommt.“ Der Ummelner Presbyter und Posaunenchorleiter ist neuer Synodalbeauftragte für Bläserarbeit im Kirchenkreis Gütersloh. Sein Vorgänger Horst Imkamp wurde Ende Juni verabschiedet.
Kock wurde 1966 in Lübeck geboren. In seiner frühen Kindheit haben ihn Kindergottesdienst und Jungschar geprägt, später wurde Musik wichtiger: Mit zwölf Jahren stieg er in die Bläsermusik ein, mit 16 machte er den ersten Chorleiterlehrgang. Außerdem sang Kock im Chor und absolvierte eine Gesangsausbildung. 1988 kam er nach Bielefeld und studierte hier Betriebswirtschaftslehre, Französisch und Geschichte. Praktisch von Anfang an hat er im Posaunenchor Ummeln gespielt. Nach dem Studium arbeitete Kock als freiberuflicher Reiseleiter. „Das war eigentlich als Übergangslösung gedacht, aber dann ist es dabei geblieben.“ Und so ist Olaf Kock jährlich fast sechs Monate unterwegs. Er leitet Studienreisen in Mexiko, Spanien und Lateinamerika sowie in Polen und im Baltikum. Während dieser Zeit vertritt ihn Michael Strothmann im Posaunenchor, der mit dieser Regelung sehr zufrieden ist. Wenn Kock gerade nicht reist oder Musik macht, geht er gerne ins Kino oder in die Oper, auch ein gutes Buch weiß er zu schätzen.
Als bei der Chorleiterversammlung im Februar ein neuer Synodalbeauftragter für die Bläserarbeit gesucht wurde, bedauerte Kock: „Ich bin ja leider die Hälfte des Jahres nicht da…“ Doch Heiko Wagner, sein Vorgänger als Posaunenchorleiter, der bis heute die Ummelner Jungbläser ausbildet, erklärte sich zur Unterstützung bereit. So kam Kock zu dem Ehrenamt.
Kock ist stolz auf „seinen“ Posaunenchor, der mit 133 Jahren sogar zwei Jahrzehnte älter ist als die Kirchengemeinde Ummeln. Er selbst spielt hier Posaune. Besonders schätzt Kock die gute Gemeinschaft von Jüngeren und Älteren im Bläserchor. Die Altersspanne reicht von 11 bis 74 Jahre: „Keine andere Gemeindegruppe ist so generationenübergreifend!“ Der Chorleiter findet es gut, dass die Gemeinde Kirchenmusiker bezahlt und Instrumente für junge Bläser kostenlos zur Verfügung stellt: „Das ist ein Vorteil für Familien, die in der sozialen Hierarchie nicht so weit oben stehen.“ Dennoch macht sich Kock Sorgen. „Die Kirche wird immer mehr zur Pfarrerkirche, alles andere wird kaputt gespart.“