„Dachs" im Keller schont das Klima

Zweiter kreiskirchlicher Umwelttag mit den Themen „Energiesparen“ und „Grüner Hahn“

Immer aktuell: Anzeigentafel im Heizungskeller. Foto: Kerstin Jacobsen

Gütersloh. Als wissbegierig und teils äußerst sachkundig erwiesen sich die rund 20 Interessierten, die am vergangenen Samstag am zweiten Umwelttag des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh im ehemaligen Konfirmandensaal (Kirchstraße 14) teilnahmen. Wieder bot Umweltreferent Dr. Gunnar Waesch den Tag als Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Umweltamt der Stadt Gütersloh im Rahmen der Energieaktionstage an.

„Energiesparen in Gebäuden“ war beherrschendes Thema des Tages. Während einer rund 90-minütigen Führung stellte der Gütersloher Architekt Reinhard Michel das neue Gebäudes Kirchstraße 16 a der Evangelischen Kirchengemeinde Gütersloh vor. Neben 300 Quadratmetern Bürofläche für die Gemeindeverwaltung beherbergt es neun vermietete Wohnungen auf zusammen 630 Quadratmetern. Das Haus, so erfuhren die Teilnehmenden, entspricht dem Standard KfW 55. Alle Räume verfügen über Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. „Natürlich können Sie lüften“, so Michel, „aber sie müssen es nicht tun.“


Die Rahmen der dreifachverglasten Fenster bestehen außen aus wetterbeständigem Aluminium, innen aus Eichenholz. Sie können später problemlos wiederverwertet werden. Michel: „Dann wird aus dem Holz vielleicht noch ein Möbelstück und daraus später Holzpellets zum Heizen.“ Der Architekt wies auf etliche energiesparende Details hin. Oberlichter über den Bürotüren etwa sorgen im Flur für Tageslicht, so ist weniger Beleuchtung nötig. „Und wenn Sie Licht anmachen, dann natürlich mit LED-Lampen.“


Die Arbeitsweise des Dachs-Blockheizkraftwerks im Keller erläuterte Ingo Strotmann von der Firma Senertec. Es erzeugt zugleich Wärme und Strom - und das mit einem Wirkungsgrad von bis zu 96 Prozent. Strotmann rechnete vor, wie wirtschaftlich die Anlage arbeitet, wenn sie genügend ausgelastet ist. Bei der Anschaffung ging es der Kirchengemeinde jedoch nicht nur darum, Geld zu sparen. „Sie sparen auch einiges an Kohlendioxid“, so Strotmann. „Das ist ein deutlicher Schritt in Richtung positive Klimabilanz.“ Die Anzeigetafel im Heizraum gibt nicht nur Auskunft darüber, wieviel Kilowattstunden Strom und Wärme seit Inbetriebnahme im Mai erzeugt wurden. Auch rund 5.300 Kilogramm CO2 hat die Gemeinde bislang mit der Anlage eingespart.


Nachdem etliche Rückfragen geklärt waren, tauschten sich die Anwesenden noch über Themen des kirchlichen Umweltmanagments „Der grüne Hahn“ aus. Dazu gehörten Sicherheitsfragen ebenso wie die Wahl eines günstigen Gasanbieters.


Der städtische Energieexperte Bernd Schüre wies zudem auf ein Angebot des Kreises und der Stadt Gütersloh hin: Bei den kostenlosen Haus-zu-Haus-Beratungen zur Haussanierung und Solarnutzung vom 13. bis 26. November in Gütersloh sind noch Termine frei. Informationen bei Bernd Schüre, Telefon: (05241) 822089.

kj