Danke, Micha!

Evangelische Kirchengemeinde Friedrichsdorf verabschiedet Gemeindediakon Michael Aue

Pfarrerin Dorothee Antony (l.) und Pfarrer Volker Walle (rechts) dankten Michael Aue für sein segensreiches Wirken. Foto: Kerstin Jacobsen

Friedrichsdorf.  Standing Ovations für Michael Aue – bei seiner Verabschiedung aus dem kirchlichen Dienst erhielt der 52-Jährige von der Gottesdienstgemeinde in der Johanneskirche am vergangenen Sonntag herzlichen Applaus. Seit Oktober 1989 hatte Aue als Gemeindediakon in der Evangelischen Kirchengemeinde Friedrichsdorf gewirkt. Schwerpunkt war dabei die Kinder- und Jugendarbeit. Seit Januar arbeitet der Gemeindepädagoge in der offenen Jugendarbeit als Leiter des Bürger- und Jugendhauses Avenwedde Bahnhof.

 

„Wir wollen dir einfach ‚Danke’ sagen für all das, was du in über 22 Jahren auf die Beine gestellt hast und dass du einfach für so viele Menschen dagewesen bist“, sagte Pfarrer Volker Walle. Gemeinsam mit dem Mitarbeitenden-Kreis der Jugendarbeit habe Aue „viele großartige Menschen geprägt“. In seiner Predigt verglich der Pfarrer die Kirchengemeinde mit einem Zirkus, in dem Michael Aue mal den Dompteur gegeben habe und mal den Clown, manchmal auch den Direktor. Unter seiner Federführung seien die Krippenspiele „echt Kult geworden“. Gemeinsam mit den jungen Leuten organisierte er Jugendgottesdienste und -freizeiten, innovative Konfirmandenarbeit und das legendäre Wies’n Rock-Festival. Dabei zeichnete ihn die Fähigkeit aus „Beziehungen aufzubauen, Vorbild zu sein und Glauben zu wecken.“

 

„Aber Berufsjugendlicher wolltest Du nie werden.“ Und so habe Aue – auch angesichts der knapper werdenden kirchlicher Ressourcen - die Chance ergriffen, noch einmal durchzustarten und beruflich neu anzufangen. „Die Jungen und Mädchen, die zu dir in den Bahnhof kommen, sind dort gut aufgehoben.“ Auch wenn Aue jetzt seine Zelte woanders aufschlage, bleibe er doch der Gemeinde verbunden.

 

Nach dem Gottesdienst feierten die Friedrichsdorfer Michael Aue noch mit einem Empfang bei Würstchen und mannigfachen Kartoffelsalaten im benachbarten Gemeindehaus. Der Posaunenchor brachte ihm ein Ständchen und die Jugendlichen führten einen selbstgedrehten Film mit vielen Erinnerungen vor. Viele nutzten die Gelegenheit, dem sichtlich gerührten Diakon noch einmal persönlich zu danken und alles Gute für seinen weiteren Weg zu wünschen.

kj

 

Vita Michael Aue

Michael Aue stammt aus Oldenburg, ist verheiratet und hat zwei Söhne. Schon nach der Konfirmation war er in seiner Heimatgemeinde in der Jugendarbeit aktiv. Nach einer Ausbildung zum Siebdrucker und dem Zivildienst absolvierte Aue in der Westfälischen Diakonenanstalt Nazareth in Bielefeld-Bethel eine Ausbildung zum Diakon. Schon dort galt sein besonderes Interesse der Gemeindepädagogik.

Im Oktober 1989 begann Aue seine Tätigkeit in Friedrichsdorf, Arbeitsschwerpunkt war die Kinder- und Jugendarbeit. Darüber hinaus hatte er stets ein offenes Ohr für alle, die das brauchen. Wichtig ist ihm, sein Gegenüber ernst zu nehmen und auch jungen Menschen Raum zu geben, sich auszuprobieren und Verantwortung zu übernehmen. 2005 wurde Aue nach einer berufsbegleitenden Ausbildung zudem „voziert“: Er ist berechtigt, zu predigen, Gottesdienste zu leiten und Sakramente zu spenden.