„Das hat gut getan!“

„Was dem Leben Sinn gibt“: Religiöse Schulwoche an der Städtischen Realschule Beckum

Gymnastikreifen als Freundschaftsringe: Christina Wolf und Anna Schröder-Weßinghagen (von links, beide Klasse 10 c) präsentieren ihr Gruppensymbol. Foto: Kerstin Jacobsen

Beckum. Wenige Monate vor ihrem Schulabschluss haben sich rund 100 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 an einer religiösen Schulwoche der Städtischen Realschule Beckum beteiligt. Sie stand unter dem Motto „Was dem Leben Sinn gibt“. Ein sechsköpfiges Team der religiösen Schulwochenarbeit unter Leitung von Pfarrerin Angelika Ludwig (Pädagogisches Institut der Evangelischen Kirche von Westfalen) und Pia Eckert (Bistum Münster) begleitete die Gesprächsgruppen.

Die Jugendlichen bestimmten selbst, welche Themen ihnen in derzeit wichtig waren. Dazu gehörten besonders Fragen nach der Zukunft. Aber sie diskutierten ebenso über Freundschaft, Freiheit und Glaubensfragen. Christliche und muslimische Schüler loteten zudem Gemeinsamkeiten wie Unterschiede ihrer Religionen aus. Begleitend gab es auch Angebote für Eltern und Lehrer.


Zwei bis drei Schulstunden täglich waren dem Projekt vorbehalten. Ansonsten gab es regulären Unterricht. „Tests und Arbeiten wurden aber nicht geschrieben“, erzählte Religionslehrerin Martina Brozio. Sie hatte sich für die religiöse Schulwoche eingesetzt. „Die Jugendlichen haben sich sehr auf die Thematik eingelassen“, freute sie sich. „Hier standen sie selbst als Mensch im Vordergrund. Das hat ihnen gut getan!“


Die jungen Leute wurden sehr kreativ: Manche bastelten Schatztruhen oder schrieben Briefe, um ihrer besten Freundin oder ihrem besten Freund einmal „Danke“ zu sagen. Andere stellten aus Fotos einen Film zusammen.


Den Abschluss der Woche feierten die Jugendlichen am Freitag mit einem Gottesdienst in der Evangelischen Christus-Kirche. Dazu hatten sie eigens einen kleinen Chor gebildet.


Mit Hilfe von Symbolen stellten die Gruppen einander vor, womit sie sich beschäftigt und welche Erkenntnisse sie gewonnen hatten. So erinnerten etwa zwei sich überschneidenden Gymnastikreifen an Freundschaft und Zusammenhalt, ein Löwe an Stärke und ein Kissen an Familie und Geborgenheit. Ein Globus stand dafür, dass die Welt sich weiterdreht – egal, was geschieht. Pfarrerin Ludwig fasste in ihrer Predigt das in der Woche Erlebte zusammen und berief sich dabei auf 1. Korinther 13,13: „Was glaubst du? Was liebst du? Worauf hoffst du? Es lohnt immer wieder, über diese Fragen nachzudenken.“ Die Jugendlichen präsentierten einige ihrer Antworten: „Ich glaube, dass Geben und Nehmen nicht zu trennen sind.“ „Ich liebe meine Familie.“ „Ich hoffe, dass meine Freundschaften halten, wenn wir uns nach der Schule nicht mehr so oft sehen.“


Am Ende der Woche zogen alle Beteiligten eine positive Bilanz. „Ich habe nur gute Rückmeldungen bekommen“, betonte Martina Brozio. Und Schulleiter Klaus Hogrebe lobte: „Die Zusammenarbeit mit den Kirchen hat hervorragend geklappt.“

kj