Den neuen Wegen vertrauen

Bartholomäus-Kirchengemeinde Brackwede verabschiedet Anke Leuning

„Wir vermissen sie jetzt schon!“ Presbyteriumsvorsitzende Conny Kurosch, die scheidende Pfarrerin Anke Leuning und Superintendent Frank Schneider (v.l.). Foto: Kerstin Jacobsen

Brackwede. Mucksmäuschenstill wurde es in der Bartholomäuskirche, als zunächst eine einzelne Trompete und dann die Orgel „Nehmt Abschied, Brüder“ intonierte. Mit einem festlichen Gottesdienst sagte die Evangelische Kirchengemeinde Brackwede Pfarrerin Anke Leuning Lebewohl. Nach über 20 Jahren Dienst brach die 54-jährige Pfarrerin auf zu neuen Ufern: Am 1. Juli tritt sie in der Dorstener Gemeinde Hervest-Wulfen eine Pfarrstelle an.

„Obwohl ich nicht genau weiß, wie es wird, fühlt sich alles richtig an“, sagte Leuning in ihrer Predigt über „Abrahams Berufung“ (1. Buch Mose 12). Die Stellenbeschreibung habe sie spontan angesprochen und buchstäblich in Bewegung gesetzt. Sich selbst wie die Bartholomäus-Gemeinde stellte die Pfarrerin in die Tradition des aufbrechenden Gottesvolkes: „Uns ist das Weggeleit Gottes versprochen, darauf dürfen wir vertrauen.“ Den Anwesenden legte sie ans Herz, die Veränderung als Chance zu begreifen. Allen Christinnen und Christen sei mit der Taufe die Aufgabe gestellt, wie Abraham anderen zum Segen zu werden. Und so sangen alle gemeinsam: „Vertraut den neuen Wegen, auf die uns Gott gesandt!“


Superintendent Frank Schneider dankte Anke Leuning für ihren Dienst und würdigte ihr Wirken in Brackwede. Sie habe es verstanden „in einer Sprache von Gott zu reden, die nicht abgehoben ist, sondern menschlich,  damit alle es verstehen können.“ Die Seelsorge habe ihr ebensoam Herzen gelegen wie die Arbeit mit Kindern, der Gemeindebrief und der Kontakt zu den Gemeindekreisen. Darüber hinaus habe sie sich im Verband der Kirchengemeinden in Brackwede und als Scriba im Kreissynodalvorstand eingebracht. Mit dem Presbyterium habe sie mitunter schmerzhafte Entscheidungen wie die Aufgabe der Gemeindehäuser Andreas und Matthias treffen müssen.Jetzt dürfe sie loslassen „und auch Sie als Gemeinde dürfen sie loslassen im Vertrauen, dass Gott unsere Hände neu füllt.“ Dann segnete Schneider Anke Leuning und betete für sie.

Die Kantorei, Gustav-Adolf Lent sowie Anne Eisenhauer-Biermann und Matthias Biermann gestalteten den musikalischen Teil des Gottesdienstes. Auch beim anschließenden Empfang im Gemeindehaus gab es viel Musik.


Die scheidende Pfarrerin zeigte sich überwältigt von einer Fülle guter Wünsche und liebevoll ausgesuchter Geschenke. Dennoch freut sie sich jetzt auf das Neue. „Wir sind traurig und vermissen sie jetzt schon“, sprach Conny Kurosch vielen aus dem Herzen. Die Presbyteriumsvorsitzende lobte noch einmal Anke Leunings Organisationstalent und Verlässlichkeit. Eigenschaften, die sie auch in ihrer neuen Gemeinde brauchen wird: „Da werden wir direkt in die Konzeptionsentwicklung einsteigen.“


Einmal noch können die Brackweder Pfarrerin Leuning erleben. Am Freitag, 4. Juli, wir sie den Schulgottesdienst der Frölenbergschule feiern.

kj