Den Reichtum fruchtbar machen

Pfarrer Michael Fürste wechselte von der Gemeinde in den Schuldienst

Michael Fürste (2.v.l.) mit Dr. Siegfried Bethlehem, Johan La Gro und Reinhard Kölsch (v.l.). FOTO: Kerstin Jacobsen

Isselhorst.  Schon seit Ende der Sommerferien gibt Michael Fürste evangelischen Religionsunterricht am Städtischen Gymnasium Gütersloh. Jetzt hat der Pfarrer auch offiziell den Wechsel von der Kanzel ins Klassenzimmer vollzogen. Nach über 15 Jahren Dienst in der evangelischen Kirchengemeinde Isselhorst predigte er zum letzten Mal in der schmucken Dorfkirche. Für den festlichen musikalischen Rahmen sorgten die Bläser und der Kirchenchor.

„Als ich am Ewigkeitssonntag 1994 hier stand, war das alles fremd, heute ist es Heimat“, blickte Fürste zurück und erinnerte an die Aufforderung des Apostels Paulus an die christliche Gemeinde: „Werdet reich in allen Dingen!“ Reich werde, wer abgibt, das sei eine biblische Weisheit. In Isselhorst sei er vielen Menschen begegnet, die im biblischen Sinne reich seien. In der Gemeinde stecke viel Potential: „Für die Zukunft ist nicht entscheidend, wie viel Finanzkraft die Gemeinde hat oder wie viele Pfarrer hier arbeiten, sondern es wird darauf ankommen, ihren inneren Reichtum anzuzapfen und fruchtbar zu machen.“

Im Namen des Kirchenkreises Gütersloh begrüßte Pfarrer Johan La Gro Fürste in den Reihen der Schulpfarrerinnen und –pfarrer und wünschte ihm „viel Kraft und Freude“. Sein neuer Arbeitsplatz ist als 13. Kreispfarrstelle neu geschaffen worden. Auch Dr. Siegfried Bethlehem hieß den neuen Kollegen mit offenen Armen willkommen: „Im Lehrerberuf muss man junge Menschen mögen und ihnen Respekt erweisen“, so der Leiter des Städtischen Gymnasiums. „Beides tun Sie in hohem Maße.“

Fürste betrachtet Schüler- und Lehrerschaft als seine neue Gemeinde. Den Isselhorstern bleibt er jedoch weiter verbunden, nach Gütersloh umziehen will er nicht. Das wissen die Isselhorster zu schätzen: Beim Empfang nach dem Gottesdienst platzte das Gemeindehaus förmlich aus allen Nähten. Kinderchöre und ein spontan gebildeter „Vomac“-Chor (Vorstand und Mitarbeitenden des CVJM Isselhorst) sagten musikalisch „Danke“.

Sein ehemaliger Kollege Reinhard Kölsch wünschte Fürste Gottes Segen „für dein neues Arbeitsfeld, das dir liegt.“ Kirchmeisterin Renate Kottmann bedauerte den am Landeskirchenamt gescheiterten Versuch, Fürste mit einer Viertelstelle der Isselhorster Gemeinde zu erhalten. Ausdrücklich dankte sie auch Fürstes Ehefrau Petra für ihr Engagement. Der CVJM-Vorsitzende Udo Plassmann bescheinigte Fürste das unkomplizierte Gemüt eines Dorfpfarrers und verabschiedete ihn ausdrücklich nicht aus dem Verein: „Wir werden hier noch lange von den Früchten Deiner Arbeit zehren.“

kj