Den Weg zu Gott finden

Alexander Kellner als Pfarrer der Gemeinden Friedrichsdorf und Isselhorst eingeführt

Superintendent Frank Schneider mit dem neuen Pfarrteam Alexander Kellner, Dorothee Antony und Reinhard Kölsch (von links).

Friedrichsdorf/Isselhorst. Drangvolle Enge herrschte am vergangenen Sonntagmorgen in der Johanneskirche zu Friedrichsdorf. Das Gotteshaus konnte die Gläubigen nicht fassen, die den Festgottesdienst zur Einführung des neuen Pfarrers miterleben wollten. Seit Anfang Juli ist Alexander Kellner gemeinsamer Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinden Friedrichsdorf und Isselhorst. Jetzt hat Superintendent Frank Schneider den 42-Jährigen offiziell in sein Amt eingeführt. Doch auch wer in der Kirche keinen Platz mehr fand, musste nicht nach Hause gehen: Der Gottesdienst wurde ins benachbarte Gemeindehaus übertragen.

 

In seiner Ansprache würdigte der Superintendent den neuen Pfarrer als engagierten Seelsorger und Prediger mit vielen kreativen Ideen für die Gemeindearbeit: „Wir sind gespannt, wie das hier noch wird.“ Kellners Arbeit in zwei Gemeinden  sei „kein geteilter, sondern ein gemeinsamer Dienst“. „Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.“ Mit Blick auf den Wochenspruch aus dem Ersten Petrusbrief (Kapitel 5, Vers 5) empfahl Schneider die Demut als christliche Grundhaltung und Ermutigung zum Leben. Feierlich legte der Superintendent Kellner die Hände auf und segnete ihn für seinen Dienst. Auch Pfarrerin Dorothee Antony, Pfarrer Reinhard Kölsch sowie Mitglieder beider Presbyterien gaben ihm Segenswünsche mit auf den Weg.

 

In seiner Predigt legte Kellner das Gleichnis von Pharisäer und Zöllner (Lukas 18,9-14) aus. Das Motto des „Rheinländers als solchem“, nämlich „Leben und leben lassen“, weise in die richtige Richtung. Selbstgerechtigkeit trenne von Gott, niemand habe das Recht, andere zu beurteilen. „Es gibt viele Möglichkeiten, in Friedrichsdorf und Isselhorst Facetten des Glaubens zu leben. Ich würde mich freuen, wenn in unseren Gemeinden jeder einen Weg zu Gott finden kann, ohne beurteilt zu werden.“

 

Musikalisch legten sich beide Kirchengemeinden mächtig ins Zeug: Neben Rainer Timmermann an der Orgel erfreuten der Posaunenchor und die Ökumenische Kantorei Friedrichsdorf die Gäste, aus Isselhorst gaben sich Posaunenchor und Kantorei die Ehre. Auch für kulinarische Genüsse beim Empfang war reichlich gesorgt: Der Friedrichsdorfer Mittwoch-Abend-Kreis hatte ein fulminantes Buffet vorbereitet, aus Isselhorst kamen mehr als 40 Kuchen und Torten.

 

Die stellvertretende Bürgermeisterin Monika Paskarbies hieß Alexander Kellner im Namen der Stadt Gütersloh willkommen, Grüße der katholischen Gemeinde St. Friedrich überbrachte Ulla Wemhöner. Die Friedrichsdorfer Kirchmeisterin Dorothea Hohmeier freute sich auf eine „gute Zusammenarbeit auf lange Zeit“. „Wir sind ein schönes Dreigestirn“, so der Isselhorster Pfarrer Reinhard Kölsch mit Blick auf die rheinische Vergangenheit Kellners.

 

Der zeigte sich gerührt rüber die liebevolle Aufnahme. „Dem Westfalen sagt man nach, bodenständig und dauerhaft in seinen Beziehungen zu sein. Darauf freue ich mich.“
kj

 

Biografie Alexander Kellner

Alexander Kellner wurde am 17. August 1973 in Wipperfürth im Bergischen Land geboren. Vor dem Abitur erwog er, Finanzbeamter zu werden, entschied sich aber dann für das Pfarramt. In Wuppertal und Bochum studierte er Evangelische Theologie. Nach dem Vikariat in der Kirchengemeinde Oberndorf in der Stadt Solms – sie liegt in Hessen, gehört aber zur Evangelischen Kirche im Rheinland – blieb er auch als Pfarrer im Teildienst in dieser Gemeinde. Außerdem arbeitete Kellner als Klinikseelsorger in der Neurologischen Klinik in Braunfels. Auf kreiskirchlicher Ebene hat er sich in der Notfallseelsorge und in den Ausschüssen für Nominierungen sowie für Umweltfragen engagiert.

Alexander Kellner ist verheiratet, seine Frau Eva-Maria Kellner ist Grundschullehrerin. Das Paar hat drei Kinder: die Zwillinge Anna und Jakob (acht Jahre) sowie Sara (zwei Jahre).

Kellner ist mit 75 Prozent seines Dienstes in Friedrichsdorf und mit 25 Prozent in Isselhorst tätig.

kj