Der Bachchor trauert um Hermann Kreutz

Der Kirchenmusikdirektor hat den Bachchor zu einem in der Region anerkannten Klangkör-per geformt

Gütersloh. Kirchenmusikdirektor Hermann Kreutz starb am 14. Dezember 2021 im Alter von 90 Jahren. Das Konzert zum 75-jährigen Bestehen des Bachchores am 31. Oktober 2021 hat er zur großen Freude der Sänger*innen noch besuchen können. Auch seinen 90. Geburts-tag am 12. September durfte er im Kreis zahlreicher Gäste erleben, unter denen sich Abord-nungen der von ihm geleiteten Chöre eingefunden hatten.

Über 30 Jahre lang leitete Hermann Kreutz den Bachchor Gütersloh. Er hat den Chor in die-ser Zeit „zu einem weit über die Region anerkannten Klangkörper geformt“ (Matthias Gans in der NW). Zahlreiche Rundfunk- und Schallplattenproduktionen zeugen davon noch heute. Das Notenarchiv des Chores ist ein eindrucksvoller Beleg für das umfangreiche Repertoire, das Hermann Kreutz mit dem Bachchor erarbeitet hat. Neben den „alten Meistern“ lag ihm die Musik der Komponisten des 20. Jahrhunderts besonders am Herzen (Distler, Pepping, Drießler, Martin, Poulenc, Strohbach, Duruflé, Burkhard, Bialas, Hütterott, Luchterhand, um nur einige zu nennen), Erst- und Uraufführungen gehörten dazu.
Die jährlichen Besuche von Kirchengemeinden im damaligen Ost-Berlin nach dem Mauer-bau waren ihm ein wichtiges Anliegen, das 2015 mit der Verleihung des Bundesverdienst-kreuzes öffentliche Anerkennung fand. Schon 1997 ehrte ihn die Stadt Gütersloh mit der Verdienstmedaille für sein außergewöhnliches Engagement um die Chormusik.
In den Exequien von Heinrich Schütz, die der Bachchor viele Male unter seiner Leitung auf-geführt hat, heißt es: “Der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand … aber sie sind in Frieden“. Die Mitglieder des Bachchores wünschen Hermann Kreutz, dass er diesen Frieden nun ge-funden hat. Eine Fotografie von ihm hängt im Probenraum. Sie garantiert die bleibende Er-innerung an sein verdienstvolles Wirken.         Welf Sundermann/Anke Poon