"Diakonie ist gelebtes Christentum"

Mehr als 200 Gäste beim Festakt zum Jubiläum der Diakonischen Stiftung Ummeln

Beim Festakt zum 150-jährigen Jubiläum (v. l.): Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl, NRW-Familienministerin Christina Kampmann, Vorstand Frank Plaßmeyer, Aufsichtsratsmitglied Friederike Streitbörger und Vorstand Uwe Winkler. Fotos: Sarah Jonek/Diakonische Stiftung Ummeln. Fotos: Diakonische Stiftung Ummeln

Zeitreise: Das Ensemble „Die treuen Seelen" unter Regie von Ulrich Thon spielte Schlüsselszenen aus 150 Jahren Geschichte.

Moderator Rainer Schmidt (2.v.l) sprach mit (v. l.): Mitarbeiterin Hilal Yesildag, Bielefelds Sozialdezernent Ingo Nürnberger, Mitarbeiterin Vivian Stork, Jugendhilfe-Beiratsmitglied Tobias Rendel und Ehrenamtler Joachim Koch.

Musikalische Akzente: Das Duo Leptophonics mit Andreas Gummersbach (links) und Andreas Kaling.

Die Ravensberger Spinnerei in der Bielefelder Innenstadt war der Schauplatz des Festaktes.

UMMELN/BIELEFELD – „Unternehmen Menschlichkeit – 1866 bis 2016“ steht als Motto über dem Jubiläumsjahr der Diakonischen Stiftung Ummeln. Vor 150 Jahren als Hilfsorganisation für entlassene Häftlinge gegründet, wandelte es sich im Laufe der Jahre immer wieder und passte seine Aufgaben den Bedürfnissen der jeweiligen Zeit an. Und entwickelte sich zu einem großen diakonischen Unternehmen mit Standorten in Bielefeld-Ummeln, Halle, Rheda-Wiedenbrück und  Werther. Die Stiftung feierte nun mit einem Festakt und mehr als 200 Gästen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Kirche und Diakonie in der Ravensberger Spinnerei in Bielefeld den 150. Geburtstag der Stiftung

„Unternehmen Menschlichkeit, Liebe anbieten denen, die es brauchen – das ist gelebtes Evangelium“, charakterisierte Pastor Uwe Winkler als Vorstand den Auftrag der Diakonischen Stiftung Ummeln. Zupacken, wo es nötig ist, und in der Gesellschaft werben für die Bedürfnisse, die aus Not entstehen, Würde stärken und Teilhabe ermöglichen, sieht er als die Pfeiler der Arbeit, die schon die Gründerinnen und Gründer im Blick hatte. Er dankte den mehr als 700 Mitarbeitenden für ihr tägliches Engagement für die Menschen, die die Hilfen der Stiftung in Anspruch nehmen.

Die überragende Bedeutung von Solidarität in der Gesellschaft stellte NRW-Familienministerin Christina Kampmann in den Mittelpunkt ihres Grußwortes. „Wir müssen mit Leidenschaft für einen Solidaritätsbegriff werben, der alle einschließt. Und wir müssen ein wirkliches solidarisches Miteinander in unserer Gesellschaft gestalten. Dabei spielt die soziale Frage – die Verteilung von Zeit, Geld und Bildungs- und Entwicklungschancen – eine zentrale Rolle", sagte Kampmann. Die Ministerin kennzeichnete die Diakonische Stiftung Ummeln als kompetenten Träger, der sich immer wieder neuen Herausforderungen stelle und neue Angebot entwickle.

Nach dem Grußwort der Ministerin gingen die Gäste des Festakts auf eine Zeitreise. Der Regisseur Ulrich Thon hat dafür Szenen und Texte geschrieben, die wichtige Stationen und Entwicklungen aus der Geschichte der Diakonischen Stiftung Ummeln lebendig werden ließen. Sie machten deutlich, wie sehr sich die Arbeit und ihre Grundlagen in 150 Jahren immer wieder verändert haben.

Ihre persönliche Geschichte, die sie mit der Diakonischen Stiftung Ummeln verbindet, entlockte der Pfarrer und Kabarettist Rainer Schmidt in Interviews Hilal Yesildag und Vivian Stork. Sie arbeiten in der ISG, dem Integrationsunternehmen der Stiftung. Tobias Rendel berichtete aus seiner Perspektive als Beiratsmitglied der Jugendhilfe, während Joachim Koch schilderte, warum er sich ehrenamtlich für die Stiftung engagiert. Einblicke in die aktuelle Entwicklung der Behindertenhilfe und der Jugendhilfe lieferte Ingo Nürnberger, Sozialdezernent der Stadt Bielefeld

Den Weg in die Zukunft der Diakonischen Stiftung Ummeln beschrieb Vorstand Frank Plaßmeyer. Er wies darauf hin, dass sich das Angebot der Stiftung in den vergangenen zehn Jahren verdreifacht habe und betonte, dass die Stiftung auch in Zukunft mit neuen Strukturen, veränderten Angeboten und weiterem Wachstum auf neue Herausforderungen einstellt.

Den musikalischen Rahmen setzte das Bielefelder Saxophon-Duo „Leptophonics" aus Andreas Kaling und Andreas Gummersbach. Im Anschluss an den Festakt erwartete die Gäste ein Empfang unter anderem mit Spezialitäten aus der Anker Villa, dem integrativen Bistro-Café der Diakonischen Stiftung Ummeln in Rheda-Wiedenbrück.