Bielefeld-Senne. 32 Jahre lang hat Heike Johner-Fielstedde das Leben vieler Kita-Kinder und ihrer Familien geprägt. 25 davon als Leiterin der Evangelischen Kita „Die Arche“, die zum Kita-Verbund des Evangelischen Kirchenkreies Gütersloh gehört. Ende Februar verabschiedete sie sich in den wohlverdienten Ruhestand.
Ihr Nachfolger Alexander Nolting stand bereits in den Startlöchern und hat nach einer gemeinsamen Einarbeitungszeit zum ersten März offiziell das Ruder übernehmen. Bis zum Wechsel in „Die Arche“ war er bereits dreieinhalb Jahre Leiter der zweigruppigen Kita „Am Park“ in Bielefeld-Quelle. Nun eine sechsgruppige Einrichtung leiten zu dürfen, bedeutet für ihn eine Herausforderung, auf die er sich riesig freut.
„Ich bin hier in ein tolles, harmonisches Team gekommen und habe Lust, dies weiterzuentwickeln“, sagt Nolting. Gerade die Vielfalt, die die Arbeit mit einem so großen Team und so vielen Kindern mit sich bringe, sei für ihn besonders reizvoll. „Man kann so viele Stärken entdecken und nutzen, das macht diese Arbeit unglaublich wertvoll“, sagt er. Zwar sei bei einer großen Einrichtung immer viel zu tun. „Aber so viel, wie man rein investiert, bekommt man auch zurück“, freut er sich auf die Zukunft. Dabei möchte er an dem festhalten, was bereits gut läuft, aber auch ein paar neue Akzente setzen.
„Mir ist es zum Beispiel unglaublich wichtig, eine Lobby für diesen Beruf zu schaffen. Wir haben hier die Basis der Gesellschaft, die wertvollsten Schätze von Eltern. Jeder Mitarbeiter übt seinen Beruf mit viel Herz aus. Das sollte eine entsprechende Anerkennung finden“, fordert er. Für die Arbeit mit den Kindern hat er sich auch etwas vorgenommen: „Ich finde es wichtig, auch mal gemeinsam Blödsinn zu machen. Einfach mal albern zu sein und gemeinsam zu lachen, ist so wertvoll“, betont er. Daneben liegen dem 32-jährigen Vater von zwei Kindern die Medienpädagogik und das Vorlesen von Büchern besonders am Herzen.
Aber er will auch Vieles von dem fortführen, was Heike Johner-Fielstedde in den vergangenen 25 Jahren angestoßen hat – und das ist einiges. „Unsere großen Laternenfeste, oftmals mit einer Reiterin, dem Posaunenchor oder einem OpenAir-Gottesdienst haben mir immer sehr am Herzen gelegen“, verrät sie. Daneben gebe es aber auch viele andere Ereignisse, an die sich „die Frau mit dem Zopf“, wie sie von vielen Kinder liebevoll genannt wird, gerne zurückerinnert.
„Da waren bunte Rosenmontagsumzüge an der Windflöte, die Beteiligung am Sennefest, am Osterfeuer oder am Weihnachtsmarkt, die einfach immer echte Highlights gewesen sind“, sagt sie. Die Kita sei in all den Jahren immer gut im Ortsteil vernetzt gewesen. „Es war ein Geben und Nehmen. Mal haben unsere Mütter für eine Veranstaltung im Ort Kuchen gebacken, dann wiederum haben wir eine Spende von einem örtlichen Verein entgegennehmen dürfen“, erinnert sie sich.
Gerade diese Zusammenarbeit mit vielen Beteiligten im Ort hätte ihr immer viel Freude bereitet. Aber auch an die gemeinsamen Mittagessen mit den Kindern denkt sie gerne zurück. „Es ist mir immer wichtig gewesen, daran teilzunehmen. Immer mal in einer anderen Gruppe und immer mit tollen, lustigen oder herzlichen Gesprächen mit den Kindern“, erklärt sie.
Dabei gab es neben dem Alltag auch viele Meilensteine, die die Leiterin der Einrichtung mit prägen durfte. So hat sie zwischenzeitlich nicht nur die damals viergruppige Kita „Die Arche“, sondern zusätzlich auch die Kita „Unterm Regenbogen“ geleitet. Und auch „Die Arche“ hat eine turbulente Geschichte. Einst viergruppig, kam im Jahr 2009 die Eröffnung zwei weiterer U3-Gruppen hinzu, im Jahr 2010 wurde die nun sechsgruppige Kita Familienzentrum. „Das ist natürlich immer viel Arbeit gewesen, hat aber auch jede Menge Spaß gemacht“, sagt sie.
Wenn sie nun in den Ruhestand geht, wird sie die 116 Kinder und deren pädagogische Fachkräfte sicherlich vermissen. Viel Zeit wird sie dafür allerdings nicht haben, denn für den Ruhestand hat Johner-Fielstedde viele Pläne: „Wir haben einen Saisonplatz auf einem Campingplatz in Dänemark. Da werde ich sicherlich viel Zeit verbringen“, sagt sie. Aber auch Sport möchte sie treiben oder ihrem Hobby, dem Angeln, nachgehen. „Von der Gemeinde habe ich zum Abschied außerdem einen zweimonatigen Malkurs geschenkt bekommen, den ich dann machen möchte.“ kkgt