Die Welt etwas besser machen

Gottesdienst zum Thema Landraub – jeder kann Verantwortung übernehmen

Über Landraub informierten Bernd Langejürgen, Anna Elisabeth Becker, Dr. Gunnar Waesch, Renate Roth, Dieter Goecke, Kirsten Potz, Ralf Engelbrecht-Schreiner und Erika Engelbrecht (v.l.). Foto: Kerstin Jacobsen

Gütersloh. „Was hat der globale Landraub mit uns zu tun?“ Um diese Frage geht es dem Ausschuss für Mission, Ökumene und Weltverantwortung (MÖWe) der Evangelischen Kirchengemeinde Gütersloh. Mit einem Gottesdienst machte das Gremium am vergangenen Sonntagabend in der Martin-Luther-Kirche auf das Thema aufmerksam. Er basierte auf Bausteinen, die der Regionale MÖWe-Arbeitskreis der Evangelischen Kirchenkreise Bielefeld, Gütersloh, Halle und Paderborn erarbeitet hat.

Die Weltbevölkerung wächst, folglich schrumpft die Fläche, die weltweit pro Kopf zum Anbau von Nahrungsmitteln zur Verfügung steht. Internationale Investoren kaufen zugleich riesige Agrarflächen auf, um bei hohen Renditen Nahrung und Agrotreibstoffe für den Export zu produzieren. Dieses Phänomen wird als Landraub oder englisch „Land grabbing“ bezeichnet. Drei Viertel der betroffenen Flächen liegen in Afrika. Die einheimische Bevölkerung hat meist das Nachsehen, das ökologische Gleichgewicht gerät aus den Fugen, ganze Landstriche veröden. Doch auch in Deutschland kaufen Investoren verstärkt Ackerland auf, auf denen dann Pflanzen zur Energiegewinnung angebaut werden.


„Wir sind verantwortlich für unseren Umgang mit der Erde und miteinander“, so Pfarrerin Erika Engelbrecht. Aus verschiedenen Perspektiven schilderten die Mitglieder des MÖWe-Ausschusses die Auswirkungen des Landraubs in Südamerika, Ostafrika und hier in Deutschland. In seiner Predigt rief Berufsschulpfarrer Bernd Langejürgen dazu auf, den eigenen Lebensstil zu überprüfen: „Muss jeden Tag Fleisch auf den Tisch? Muss ich immer das Auto nehmen?“ Keiner könne für sich die Welt retten, jeder jedoch „kleine Stellschrauben drehen, um die Welt etwas besser zu machen.“ Während einer Besinnungspause nutzten die Gottesdienstbesucher die Gelegenheit, um auf ausgeteilten Postkarten eigene Ideen und Denkanstöße zu notieren.“


Im Anschluss tauschten sie sich angeregt miteinander bei fair gehandeltem Tee und Kaffee über das Gehörte aus.

kj