Ein Haus für alle

Evangelische Kirchengemeinde Gütersloh übernimmt Begegnungszentrum der Diakonie

Michael Frentrup, Erika Engelbrecht, Johanna Castell und Björn Nessler (von links). Foto: Kerstin Jacobsen

Gütersloh. Neues aus der Kirchstraße 14 a: Das bisherige „Begegnungszentrum für Ältere“ der Diakonie wird ab Juli als zentrales Gemeindehaus der Evangelischen Kirchengemeinde Gütersloh zum Haus der Begegnung.

 

Derzeit nutzen rund 750 ältere Menschen wöchentlich die meist kostenfreien, von 100 Ehrenamtlichen angebotenen Kurse und Gruppen. Für sie ändert sich fast nichts. Johanna Castell, die das Begegnungszentrum seit 28 Jahren mit Herzblut leitet, bleibt weiterhin präsent: an drei Tagen im Auftrag der Kirchengemeinde, der vierte Tag steht noch im Dienst der Diakonie. „Dieses Haus wird auch in Zukunft ein Ort der Begegnung, Beratung und Kommunikation sein“, betont sie. Neu hinzu kommen die Gemeindeveranstaltungen, die bislang im benachbarten Haus 10a angesiedelt waren wie Chorproben und Konfirmandenarbeit, Frauenhilfe-Nachmittage, abendliche Vorträge und vieles mehr.

 

Hintergrund der Zusammenlegung sei eine „Phase der Konsolidierung und Neustrukturierung“, so der Presbyteriumsvorsitzende Pfarrer Michael Frentrup, Vorsitzender des Presbyteriums. In dem bislang an die Diakonie vermieteten Haus wolle die Kirchengemeinde ihre „Arbeit künftig konzentrieren und weiter entwickeln“. Die Entwicklung, zeige, dass Kirche und Diakonie wieder stärker aufeinander zugingen. Das sieht Diakonie-Vorstand Björn Nessler genauso: „Die Arbeit dieses Hauses geht weiter, so haben alle etwas davon!“ Die Diakonie will ihre Seniorenarbeit dezentralisiert in den Regionen anbieten. Sie spart jetzt jährlich 60.000 bis 80.000 Euro Miete, die sie für das Begegnungszentrum an die Gemeinde gezahlt hat.

 

Künftig werden die drei Gruppen- und verschiedene Nebenräume auf 350 Quadratmetern viel stärker als zuvor genutzt werden. „Da kommt es auf genaue Absprachen an“, gibt Pfarrerin Erika Engelbrecht zu bedenken. Darin sieht Andreas Walczak-Detert kein Problem: „Die Räume sind nicht dazu da, leer zu stehen.“ Der Stadtkirchenpfarrer freut sich darüber, das Gebäude künftig auch als „Gemeindehaus der Martin-Luther-Kirche“ zu nutzen. Auch die Räume des baulich bereits angeschlossenen „Alte Konfirmandensaals“ werden mit eingeplant. „Der Eine-Welt-Laden“ bleibt bestehen“, sagt Pfarrerin Engelbrecht. In die Kirchstraße 10a, zieht demnächst das Trödelhaus ein. Es muss an der Eickhoffstraße dem Erweiterungsbau der Sparkasse weichen.

 

Das neue Veranstaltungsprogramm des Begegnungszentrums ist schon gedruckt, enthält aber zunächst nur die Angebote für die Älteren. Das soll sich bald ändern. Die Kirchengemeinde wünscht sich, dass das Haus künftig die Generationen verbindet. Johanne Castell kann sich etwa vorstellen, Konfirmanden mit Senioren zusammenzubringen oder Senioren als Paten für junge Berufseinsteiger zu begeistern: „Das ist eine große Chance!“

kj