Ein Modell, das sich bewährt hat

Gemeindepädagoge Karl Heinz Ehlers in Ruhestand verabschiedet

Presbyterium und Kirchengemeinde verabschiedeten sich mit einem Festgottesdienst und Empfang von Karl Heinz Ehlers. Foto: privat

Superintendenten Frank Schneider (rechts) dankte Karl Heinz Ehlers für 40 Jahre engagierten Dienst in der Emmaus-Kirchengemeinde. Foto: Berthold Schneider

SENNE-EMMAUS – Einen außergewöhnlichen Dienst hat Karl Heinz Ehlers 40 Jahre lang in der Kirchengemeinde Senne-Emmaus getan: Als Gemeindepädagoge übernahm er am 1. Juli 1976 nicht nur Aufgaben in der Jugendarbeit, er war auch als Prediger und Seelsorger tätig. Das damalige Presbyterium setzte sich für den Erhalt einer Pfarrstelle ein, die aus Sicht des westfälischen Landeskirchenamtes wegfallen sollte. Sie erhielten stattdessen einen Gemeindepädagogen mit Vokation. „Das war für die Gemeinde außergewöhnlich, aber das Modell hat sich bewährt“, resümiert Ehlers.

Für diese Kombination brachte Karl Heinz Ehlers beste Voraussetzungen mit: In Düsseldorf hatte er an der Evangelischen Fachhochschule Theologie und Religionspädagogik studiert. Er hatte sich für diese Kombination entschieden, weil er durch die in den 1970er Jahren herrschende „Pfarrerschwemme“ seinen Berufswunsch gefährdet sah. Als er die Chance sah, diesem Beruf doch näher zu kommen, ergriff er die Gelegenheit.

Als Pfarrer, Seelsorger und zuständig für die Jugendarbeit hat er sich immer für andere Menschen eingesetzt. Für sein großes Engagement bedankten sich die Gemeindeglieder und Kollegen in der Emmaus-Gemeinde in einem Festgottesdienst zur Verabschiedung. Jugendarbeit, Gottesdienstgestaltung, Gemeindeblatt, technische Hilfe oder Protokolle sind nur einige Beispiele für sein Engagement in der Gemeinde.
In seiner Predigt entwickelte er Gedanken über die Freiheit auf der Grundlage des Sündenfalls und der Vertreibung aus dem Paradies. Freiheit, die er auch in seiner Aufgabe in der Gemeinde immer gespürt hat. Für den Bezirk Christuskirche der Gemeinde war er seit 2006 alleine zuständig.

Superintendent Frank Schneider dankte Ehlers in seiner Rede für seine Bescheidenheit, Mitmenschlichkeit, Toleranz und Hilfsbereitschaft, die er in 13jähriger enger Zusammenarbeit und auch als Superintendent immer geschätzt hat. „Du warst morgens der Erste und hast abends das Licht ausgemacht“, erinnerte er.

„Kein Problem – das mache ich." Diese Worte seien typisch für Karl Heinz Ehlers, der in liebevoller Art den Gemeindemitgliedern zugewandt war" und "zigtausend Mal von Steinhagen in die Senne gefahren ist, um noch eben jemanden zu besuchen oder etwas zu erledigen", charakterisierte Pfarrer Volker Steffens den Kollegen während des Empfanges im Gemeindehaus. Das Presbyterium schenkte dem reiselustigen Ehlers und seiner Frau, die seit acht Jahre ein Wohnmobil besitzen, einen mit Präsenten gefüllten VW-Bulli aus Pappe. Ehlers hatte durchblicken lassen, dass das Ehepaar nun im Ruhestand Deutschland bereisen wolle – „losfahren und der Nase nach“, soll das passieren. Schließlich stimmte Friedemann Hartlieb zusammen mit den mehr als 100 Anwesenden ein Lied auf Ehlers an, das zu seinem 25-jährigen Dienstjubiläum gedichtet und nun aktualisiert worden war.

Den musikalischen Rahmen für den Empfang setzte der Chor Bella Musica. (fra)