Ein neues Zuhause bauen

Ökumenischer Gottesdienst zum Tag des Flüchtlings in der Bartholomäuskirche Brackwede

Auch Elisabeth Krögel zündete eine Kerze an. Foto: Kerstin Jacobsen

Brackwede. Im Rahmen der Interkulturellen Woche fand zum Tag des Flüchtlings ein Gottesdienst in der Evangelische Bartholomäuskirche Brackwede statt. Unter der Überschrift „Refugees welcome!“ hatte das Ökumenische Netzwerk Bielefeld zum Schutz von Flüchtlingen die Feier organisiert. Die Bartholomäus-Kirchengemeinde Brackwede ist Mitglied des Netzwerks. Einige Gemeindeglieder engagieren sich ehrenamtlich sowohl in der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge an der Gütersloher Straße als auch im Flüchtlingsheim an der Eisenbahnstraße. Auch die Diakonie und der Kindergarten „Arche Noah“ unterstützen die Flüchtlinge.

 

In seiner Predigt erinnerte Pfarrer Joachim Poggenklaß an die bundesweiten Proteste gegen die Anti-Islam-Bewegung Pegida, die am 22. Dezember 2014 zum Weihnachtssingen vor der Dresdner Semperoper aufgerufen hatte. Die Verantwortlichen der Oper hissten zum Protest vier Fahnen mit den Aufschriften „Augen auf“, „Herzen auf“, „Türen auf“ und „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. „Seht hin, wer da kommt!“, appellierte Poggenklas. „Lasst euch vom Schicksal dieser Menschen berühren. Gebt ihnen erst einmal ein Dach über dem Kopf, zu Essen und genügend Schlaf – und baut dann zusammen ein neues Zuhause!“

 

Zum Gedenken an die vielen Menschen, die auf der Flucht ins Ungewisse ihr Leben verloren haben, zündeten die Teilnehmenden Kerzen an. Dann stellten einige der Männer und Frauen, die haupt- oder ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe tätig sind, ihre Arbeit vor. „Fremde sind Freunde, die man noch nicht kennt“, sagte Regina Kopp-Herr. Die Bezirksbürgermeisterin dankte allen Beteiligten für ihr Engagement. Im Anschluss tauschen sich die Gottesdienstbesucher noch über das Erlebte aus.

kj