Ein Seelsorger aus Überzeugung

Evangelisches Johanneswerk: Pastor Rolf Gräfe plötzlich verstorben

Plötzlich verstorben: Pastor Rolf Gräfe. Foto: Werner Krüper

Bielefeld/Gütersloh. Das Evangelische Johanneswerk und seine Mitarbeitenden trauern um Pastor Rolf Gräfe. Der ehemalige Leiter des Pastoralen Dienstes und Mitbegründer der Hospizarbeit im Johanneswerk verstarb unerwartet an seinem 68. Geburtstag, in Bielefeld?Senne. Als Seelsorger, der mit Leib und Seele für die Menschen wirkte, wird er im Johanneswerk in Erinnerung bleiben.

 

Rolf Gräfe begann seinen Berufsweg mit einer Ausbildung zum Gärtner und kam als Sanitäter während seiner Bundeswehrzeit mit kranken und hilfebedürftigen Menschen in Berührung. Das gab den Anstoß, sich beruflich ganz anders zu orientieren. Die Ausbildung zum Diakon und das Studium der Sozialarbeit waren die nächsten Stationen. In dieser Zeit bekam er zum ersten Mal Kontakt mit dem Johanneswerk – als Praktikant in der Straffälligen- und Strafentlassenen- ?Hilfe.

 

In diesem Arbeitsfeld begann der gebürtige Ostwestfale 1973 seinen Dienst beim Evangelischen Gemeindedienst (heute Diakonie für Bielefeld). Nach einer Ausbildung am Seelsorgeinstitut an der Kirchlichen Hochschule Bethel wechselte Gräfe drei Jahre später in den Sozialdienst des Evangelischen Johanneskrankenhauses (heute Evangelisches Krankenhaus Bielefeld). Ab 1985 nahm der Diakon in Johanneswerk-Altenheimen und im Krankenhaus Seelsorgeaufgaben wahr.

 

Bereits während seines Dienstes im Krankenhaus begann Rolf Gräfe, seine theologischen Kenntnisse zu vertiefen und sich weiterzubilden. Mit dem letzten Examen wurde er 1994 zu „Pastor Gräfe“. In den Johanneswerk-Altenheimen und im Krankenhaus war der hochgewachsene Mann mit dem freundlichen Lächeln immer ein willkommener und gesuchter Gesprächspartner.

 

Die Betreuung und Begleitung schwer kranker und sterbender Menschen lag ihm am Herzen. 1996 war er Mitbegründer der Hospizarbeit im Johanneswerk, die er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2010 leitete. Als Freund und Förderer stand er seinen Mitstreitern bis zuletzt als Vorstandsmitglied zur Seite und engagierte sich als Berater und versierter Referent.

 

Im Johanneswerk leitete Gräfe von 2002 bis 2010 den Pastoralen Dienst, der für die Verankerung einer kontinuierlichen Seelsorge in den Johanneswerk-Regionen und -Einrichtungen sorgt. Dabei war ihm wichtig, den Kontakt zu den Menschen zu pflegen. Über das Johanneswerk hinaus setzte sich Gräfe für die Seelsorge in Einrichtungen der Altenhilfe ein und arbeitete in Gremien des Diakonischen Werkes mit.

Auch im Ruhestand engagierte er sich weiter als Seelsorger im Gütersloher Hermann-Geibel-Haus und im Evangelischen Krankenhaus am Standort Johannesstift. Rolf Gräfe hinterlässt seine Frau Marianne und drei erwachsene Kinder.

JW