Ein tiefes Sehnen nach Gemeinschaft

Senior*innen erlebten große Freude – wieder gemeinsames Feiern beim gut besuchten Senioren-Sommerfest

Darauf hatten die Senior*innen lange gewartet – das alljährliche und 2020 Corona-bedingt ausgefallene Senioren-Sommerfest – in der Christuskirche zu feiern. FOTO: CG

Mit fröhlichen Weisen stimmte Akkordeonista Petra Nentwig die Senior*innen auf Sommerfreude ein. FOTO: CG

Avenwedde – Alles, was Seniorinnen und Senioren durch die Corona-Bedingungen so lange vermissen mussten, durfte nach fast zwei Jahren wieder sein. Pfarrerin Dorothee Antony begrüßte mehr als 30 Gemeindeglieder zur Andacht in der Christus-Kirche am Entenweg in Avenwedde. Beim anschließenden Kaffeetrinken nebenan im Gemeindehaus war der Mindestabstand nicht so populär. Aber ‚durchgeimpft‘ und bei Live-Musik mit der Akkordeonista Petra Nentwig, feierten Alle das vorläufige Ende der Einsamkeit.
Vieles von dem, was die Senior*innen so lange vermisst hatten, war an diesem sonnigen Mittwochnachmittag wieder möglich. Für manche zauberte das gemeinsame Singen ein Lächeln auf die Gesichter: „Gemeinsames Singen tut so gut“, fasste Pfarrerin Antony ein spürbares Gefühl im Corona-konform besetzten Kirchenraum zusammen. Nach „Lobe den Herren“ und dem Sommerklassiker „Geh aus mein Herz“ predigte Dorothee Antony über Verse aus dem 1. Buch Mose, die Geschichte, in der Gott Abraham erschien und drei Männer im Zelt mit dem Urvater ein gemeinsames Mahl halten.
Pfarrerin Antony stellte angesichts der Urlaubszeit, in der Menschen den Alltag loslassen können, die Frage „Wonach sehnen wir uns?“ Viele spürten nach der Zeit der Entbehrungen den Wunsch zu leben, statt gelebt zu werden. Auf der Suche nach der Antwort, was die Sehnsucht wirklich stillen könnte, seien es nicht unbedingt die fernen Länder oder sportliche Ziele sondern „Lieben, Lachen oder der wieder mögliche Kontakt zu Kindern und Enkeln oder Kontakte im Alltag, in Wohnung oder Garten“, so die Gedanken der Predigt.
Mit dem Wort aus dem Johannes-Evangelium: „Christus spricht: Ich bin das Brot des Lebens, wer an mich glaubt, den wird nicht hungern oder dürsten“ erinnerte Antony an die Gemeinschaft im Abendmahl und die Möglichkeit des Gebetes. Auf die Frage „Warum werde ich nicht satt?“ gab die Predigende die auffordernde Antwort: „Einfach nicht das Falsche essen!“ Und konstatierte eine „Ausgehungertheit ohne Mangel“. Dank und Freude vor Gott zu bringen, ein schlichtes Gebet ohne Druck, das kenne jede und jeder, so Antony. Mit dieser tröstlichen Zusage luden die Pfarrerin und das Senioren-Café-Team ins benachbarte Gemeindehaus. Mit einem kleinen alkoholfreien Schluck prosteten sich alle zu und feierten die große Freude, Gemeinschaft wieder echt zu erleben.         (CG)