"Eine Frage der Balance"

Evangelische Kirchengemeinde Neubeckum verabschiedete Pfarrerin Ulrike Scholz-Reinhardt

Nahmen Abschied: Pfarrer Günther Falkenberg, Erzieherin Ines Nowak, Pfarrerin Sandra Fedeler, Melina Karpowitsch, Ulrike Scholz-Reinhardt, sowie die Presbyter Britta Pawel und Carsten Neumann (v:L:). Foto: Kerstin Jacobsen

Neubeckum. Mit „einer Träne im Knopfloch und vielen guten Wünschen“ hat die Evangelische Kirchengemeinde Neubeckum jetzt Ulrike Scholz-Reinhardt verabschiedet. Etliche Gemeindeglieder, aber auch Vertreter der katholischen Gemeinde kamen zu dem Abendmahlsgottesdienst in die Christuskirche.

„Alles eine Frage der Balance!“ – so überschrieb Pfarrerin Sandra Fedeler ihre Predigt über Matthäus 11,25-30. Mit Hilfe des Bildes vom Joch des Wasserträgers schilderte sie die Anstrengungen von uns Menschen, das Leben im Gleichgewicht zu halten: etwa zwischen Beruf und Familie, dem Wunsch nach Beweglichkeit und ersten Zipperlein des Alters oder auch dem eigenem Anspruch, gute Arbeit zu leisten und den Strukturen, die dies allzu oft behindern. Dem gegenüber stellte sie das Wort Jesu: „Mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“ Bei ihm, der alle Last der Welt getragen habe, könnten wir „alles abladen, was wir mit uns herumschleppen“. An die versammelte Gemeinde appellierte Sandra Fedeler: „Lasst uns offenbleiben füreinander, Wege miteinander gehen und Lasten gemeinsam tragen.“


„Sie hat mir den Anfang hier in Neubeckum erst möglich gemacht“, sagte Fedeler über die scheidende Kollegin. Während der letzten sechs Jahre war Ulrike Scholz-Reinhardt verstärkt in Neubeckum tätig. So hat sie während seiner Erkrankung Pfarrer Volker Neugebauer vertreten und nach seinem frühen Tod auch die Vakanzvertretung übernommen. Nach der Wahl von Sandra Fedeler war sie für die Krankenhausseelsorge im St. Elisabeth-Krankenhaus in Beckum, die Heimseelsorge im St. Joseph-Haus in Neubeckum sowie für Vertretungen in Neubeckum und Ennigerloh zuständig. Mitte April wechselte Pfarrerin Scholz-Reinhardt in den Kirchenkreis Soest, wo sie Vertretungsdienste übernimmt.


„Freu dich an den kleinen Dingen, die Dein Herz froh machen!“ Mit einem Gedicht überbrachte die sechsjährige Melina Karpowitsch Grüße des evangelischen Kindergartens „Arche Noah“. Unterstützt von Erzieherin Ines Nowak überreichte sie ein buntes Bild der Arche unter einer lachenden Sonne mit Regenbogen. Beim anschließenden Empfang in der Kirche ließen sich es viele Gemeindeglieder und Weggefährten nicht nehmen, Ulrike Scholz-Reinhard persönlich zu danken und ihr für ihren weiteren Weg Glück und Gottes Segen zu wünschen. Die so reichlich Geehrte zeigte sich zutiefst gerührt. „Ich hoffe, dass sich unsere Wege nicht für immer trennen!“

kj