„Es muss anders werden“

Jahresempfang der Bartholomäus-Kirchengemeinde Brackwede

Der scheidende Presbyter Küpper mit den Pfarrern Matthias Marks, Ingo Stucke und Pfarrer Ulrich Meyer-Gieselmann sowie Presbyteriumsvorsitzende Conny Kurosch beim Neujahrsempfang (v.l.). Foto: Kerstin Jacobsen

Brackwede. Abschied und Neubeginn waren Themen des Neujahrsempfangs im Gemeindehaus der Bartholomäus-Kirchengemeinde Brackwede. Rund 140 Gemeindeglieder blickten auf Vergangenes zurück, verabschiedeten scheidende Presbyter, hießen neue willkommen und stimmten sich auf die Freuden wie Herausforderungen des Jahres 2016 ein.

 

Einen launigen Denkanstoß vor ernstem Hintergrund gab Pfarrer Ingo Stucke. Anhand eines anonymen Flugblatts aus dem Jahr 1992 mit der Überschrift „Katholikenproblem lösen“ führte er die absurde Argumentation derer vor, die heute gegen Flüchtlinge Stimmung machenen. Stucke erinnerte daran, „dass wir selbst von Flüchtlingen, von Heimatlosen abstammen.“ Es sei Aufgabe der Kirche, sich heute für sie einzusetzen und der Hetze entgegenzutreten.

 

Nach einer stärkenden Suppe blickte Gemeindefotografin Hannelore Ehrich auf prägende Gemeindeveranstaltungen der letzten zwei Jahre zurück. Musikalisch erfreuten Kantoreichor und Bläserkreis die Gäste.

 

„Das Jahr 2015 hat uns viele wunderbare Momente beschert!“ Denkbar knapp fiel Conny Kuroschs Bericht aus dem Presbyterium aus: Die Vorsitzende dankte für 3.576,24 Euro (Adventssammlung der Diakonie) sowie 2.385 Euro (Gemeindegeld). Was die Zukunft betrifft, hielt Kurosch es mit Georg Christoph Lichtenberg: „Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.“

 

2016 begeht die Gemeinde den 800. Jahrestag der urkundlichen Erwähnung einer Kirche in Brackwede. Hans Küpper stellte das geplante Festprogramm vor. Der stellvertretende Presbyteriumsvorsitzende dankte allen, die sich bei der Planung wie der Erstellung der Festschrift beteiligt haben: „Wir sind da zu tollen Ergebnissen gekommen“, so sein Fazit. Jetzt würden noch Freiwillige gesucht, die zu den Öffnungszeiten der historischen Ausstellung vom 3. April bis 8. Mai vor Ort sind und bei den Bielefelder Nachtansichten am 30. April mitmachen.

 

Für Küpper selbst war es der letzte Auftritt als Presbyter. Nach 32 Jahren scheidet er kurz vor Erreichen der Altergrenze aus dem Leitungsgremium aus. Dankbar blickte er auf viele guten Erfahrungen in seiner Gemeinde zurück. „Ich habe versucht, etwas von diesem Dank zurückzugeben.“ Pfarrer Pfarrer Ulrich Meyer-Gieselmann würdigte Küpper als „extrem zuverlässig und enorm fleißig“. Auch die Festschriften zum 50. Jubiläum des Gemeindeverbands Brackwede und jetzt zum Kirchenjubiläum stammen aus seiner Feder.

 

Außer Hans Küpper wurden Julia Braune, Elisabeth Fischbach und Hartmut Holtmann aus dem Presbyterium verabschiedet. Als neue Mitglieder wurden Sonja Eikmeier, Bernd Landgraf, Manuela Schiesler, Ilonka Schuster und Petra Seifert begrüßt. Ein großes Dankeschön ging an die Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen. Es wurden Rosen verschenkt. Ein Brillenputztuch mit der aufgedruckten Jahreslosung soll laut Conny Curosch helfen, in einem Jahr der Veränderung den Durchblick zu behalten.

 

Alle im Verband Brackwede zusammengeschlossenen Kirchengemeinden müssen mit finanziellen Einschnitten zurechtkommen. Wie das in der Bartholomäus-Gemeinde aussehen kann, ist laut Kurosch noch völlig offen. Eine Gemeindeversammlung soll aufklären. Hierzu sind alle Interessierten am Donnerstag, 18. Februar um 19 Uhr im Gemeindehaus willkommen.

kj