Gütersloh. Acht Wochen lang musste die Gütersloher auf ihr beliebtestes Gotteshaus verzichten. Jetzt erstrahlt die ehrwürdige Apostelkirche nach umfassender Innenrenovierung in neuem Glanz. Bereits am Samstag tritt hier das erste Brautpaar vor den Altar, der erste reguläre Gemeindegottesdienst wird am Sonntag, 19. August, um 10 Uhr gefeiert.
Sichtlich begeistert präsentierten die Pfarrer Michael Frentrup und Christian Feuerbaum den lichten Kirchraum der örtlichen Presse. Gemeinsam mit Kirchmeister Ulrich Roth, Jürgen Schröder (Vorsitzender Gemeindebeirat Mitte), Ullrich Felchner (Vorsitzender des Fördervereins historische Kirchen) und Elektro-Fachmann Dirk Poggengerd erläuterten sie die Sanierungsarbeiten in der – so Presbyteriumsvorsitzender Frentrup - „Keimzelle des Christentums in Gütersloh“.
20 Jahre ist die letzte Renovierung der Apostelkirche her. Anlass war jetzt die marode Beleuchtungsanlage gewesen, berichtete Pfarrer Feuerbaum. Die denkmalgeschützten Seitenleuchter stammten aus dem Jahr 1952, als die im Krieg zerstörte Kirche wieder aufgebaut wurde. Die entsprechenden Leuchtmittel seien teuer in der Anschaffung, verbrauchten viel Strom und gingen schnell kaputt. Mittlerweile werden sie nicht mehr hergestellt. „Über kurz oder lang wäre die Kirche dunkel geworden“, so Feuerbaum. Auch ihre Nutzung hat sich – nicht zuletzt durch den Förderverein – durch zunehmende Abendtermine in den letzten 15 Jahren verändert.
Dem hat die Gemeindeleitung mit einem modernen Beleuchtungskonzept Rechnung getragen. Die Seitenleuchter tragen jetzt mit Milchglashüllen und Filter versehene Neonröhren. Sie verströmen warmes Licht und haben statt 5400 nur 380 Watt. Von der Decke des Kirchenschiffs sorgen zwei passende Ringleuchter für gerichtetes Licht, ein dritter erhellt die Taufkapelle. Im Altarraum wurden acht Deckenstrahler angebracht, vier Bodenstrahler geben farbiges Licht. Die Orgeltribüne kann ebenfalls von der Decke angestrahlt werden, in die Fensterleibungen wurde eine dezente Ausstellungsbeleuchtung integriert.
Bei den Vorplanungen sei weiterer Handlungsbedarf aufgefallen: verschmutzte und rissige Wände, abgetretenes Parkett und eine marode Elektrik, die immer häufig zu Kurzschlüssen führte. Wände und Decke sind gereinigt und mit speziellen Farben neu geweißt worden. Die Elektrik wurde erneuert, das Parkett abgeschliffen und neu versiegelt.
120.000 Euro haben die Arbeiten gekostet, davon hat der Förderverein rund ein Drittel (42.500 Euro) aufgebracht. „Wir haben es als unsere genuine Aufgabe betrachtet zu helfen“, betonte Ullrich Felchner. „Ein Riesen-Dankeschön an alle Mitglieder, die sich engagiert haben!“
kj