Ummeln/Bielefeld. „In der Tonerzeugung ähneln sich Orgel und Panflöte, da lag es nahe, einige Stücke speziell für diese Instrumentierung zu bearbeiten und aufzunehmen“, sagt Sebastian Pachel, studierter Panflötist und seit 2022 Organist der Kirchengemeinde Ummeln. Kürzlich erschien seine mit dem Organisten Holger Gehring in der Dresdner Kreuzkirche aufgenommene CD „Pan Flute and Organ“. Nach der Premiere in Dresden im 24. Mai hat das Duo sein Programm im Juni, in der Neustädter Marienkirche erstmals in Bielefeld präsentiert. Anfang Mai war Gehring in der Ummelner Kirche zu Gast und interpretierte Werke von Bach, Buxtehude, Walther, Grigny und Mendelssohn Bartholdy bei der Wiedereinweihung der renovieren Kleuker-Orgel.
Der 1976 in Bielefeld geborene Musiker Pachel lernte als Kind zunächst Akkordeon und Klavier und entdeckte dann die Panflöte für sich. Später studierte er Jazz-Klavier am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück und parallel als erster Student Panflöte, die Hauptfach im Studium war. Auch das Examen macht er mit der Panflöte.
Kennengelernt hatte er das Instrument über den rumänischen Panflötisten Gheorghe Zamfir aus Rumänien mit seinen oft folkloristischen Stücken. Das folkloristische Stück „Ciocarlia“ (Die Lerche) auf der CD erinnert an den Ursprung von Pachels Interesse an dem Instrument. Als relativ junges Instrument gebe es bisher nur wenig speziell für Panflöte arrangierte oder geschriebene Stücke. Ein Anliegen Pachels ist es zu zeigen, dass sich auf der Panflöte sowohl barocke, romantische und zeitgenössische Musik darbieten lässt.
Entsprechend finden sich auf der CD „Pan Flute and Organ“ Bearbeitungen von Johann Sebastian Bachs Orgelchorälen, Werke von Gustav Adolf Merkel, Gabriel Fauré und Béla Bartók dessen „Rumänische Tänze“ den Bogen zur Folklore schlagen. Auf der CD erweitert Nora Koch in Faurés „In Paradisum“ das Klangspektrum um die Harfe.
Etwa ein Drittel der Bearbeitungen habe er mehr oder weniger spielfertig im Regal gehabt, erklärt Pachel, zwei Drittel habe er erarbeitet, als mit Gehring der Partner an der Orgel und mit der gewaltigen Jehmlich-Orgel in der Kreuzkirche Instrument und Ort für die Aufnahmen feststanden. „Da die Kreuzkirche ein Touristenmagnet ist, konnten die Aufnahmen nur nachts stattfinden“, sagt Pachel, „ein echter Kraftakt.“ Die Stücke wurden so ausgewählt, dass neben den auf der Panflöte gespielten Tönen genug für die Orgel übriggeblieben.
Damit sich das virtuose Zusammenspiel von Panflöte und Orgel richtig entfalten kann, brauche es eine Konzertorgel mit einer entsprechend großen Zahl von Registern, daher findet das Konzert zur CD-Präsentation der Eule-Orgel in der Neustädter Marienkirche statt.
Infos zu Künstler und CD gibt es auf www.sebastianpachel.com. kkgt