„Fortsetzung folgt!“

Versöhnungs-Kirchengemeinde: Thorsten Maruschke in der Herzebrocker Kreuzkirche ordiniert

Thorsten Maruschke (Mitte) mit Sarah Töws, Frank Schneider, Martin Wachter und Artur Töws (v.l.). Foto: Kerstin Jacobsen

Herzebrock-Clarholz. Diesen Augenblick gibt es nur einmal im Leben eines Pfarrers: „Im Gehorsam gegen den Auftrag, den der Herr seiner Kirche gegeben hat, und im Vertrauen auf seine Verheißung berufen, segnen und senden wir dich zum Dienst im Amt der öffentlichen Verkündigung.“ Vor der versammelten Gemeinde kniete Thorsten Maruschke nieder, Assessor Frank Schneider legte dem jungen Pfarrer die Hände auf und segnete ihn.

 

Proppenvoll war die Herzebrocker Kreuzkirche zum Ordinationsgottesdienst von Thorsten Maruschke. Er ist seit Februar im Bezirk Herzebrock-Clarholz der Versöhnungs-Kirchengemeinde Rheda-Wiedenbrück als Pfarrer im Entsendungsdienst tätig. Neben Gemeindegliedern aller Bezirke waren Vertreter der katholischen wie der politischen Gemeinde und des Fürstenhauses gekommen, darüber hinaus Familienangehörige, etliche Freunde und Wegbegleiter Maruschkes. Die reiche musikalische Begleitung übernahmen der CVJM-Posaunenchor, der Rainbow-Gospelchor sowie der überregionale Chor Queerubim.

 

In den Mittelpunkt seiner Ordinationsansprache legte der stellvertretende Superintendent Schneider ein Prophetenwort: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott“ (Micha 6,8). Gottes Forderungen seien keine Überforderung, sondern „eine Einladung zu leben“. Bei der Ordination selbst – also der Berufung zur öffentlichen Verkündigung der Guten Nachricht und der Verwaltung der Sakramente - assistierten Schneider die Pfarrerinnen Gunda Hansen (Schöppingen) und Uta Fey (Berlin).

 

„Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt.“ Der letzte Satz des Matthäusevangeliums war der Ordinationsspruch Maruschkes. „Diese Botschaft macht mich noch immer schwindlig“, so der Pfarrer in seiner Predigt. „Sie trägt mein Leben, meinen Berufswunsch und meine Berufung.“ Jesu Christi Botschaft von der besseren Gerechtigkeit verglich Maruschke mit einem „Blockbuster“ (erfolgreicher Kinofilm), der auf Fortsetzung angelegt sei. Diese sei Aufgabe der Christinnen und Christen: „Wir alle sind zugleich Drehbuchautoren und Stars des zweiten Teils!“ Dabei komme es darauf an, die Tradition zu bewahren und zugleich so weiterzugeben, dass sie auch heute die Menschen erreiche: „Fortsetzung folgt!“

 

Beim anschließenden Empfang begrüßte Martin Wachter die Gäste im völlig überfüllten Gemeindehaus. Der Presbyteriumsvorsitzende wünschte Pfarrer Maruschke, „dass sich dieses schwere Amt auch manchmal leicht anfühlt“. Grüße der Stadt überbrachte Erich Bäcker, stellvertretender Bürgermeister von Herzebrock-Clarholz, für die katholische Gemeinde sprach Pfarrer Josef Kemper. Viele weitere nutzten die Gelegenheit, Thorsten Maruschke zu beglückwünschen und mit originellen Gaben zu erfreuen. Der revanchierte sich: Zu seiner Ordination schenkte der Pfarrer seiner Kirchengemeinde ein neues Kanzelparament.

kj