Fototermin mit den Reformatoren

Gottesdienst und Empfang zum Reformationsjubiläum in der Gnadenkriche

Martina Schröer, Heidrun Rudzio, Mirjam Rudzio und Olga Tsimermann begeisterten im Reformationsgottesdienst in Wadersloh.

Ein Bild mit den Reformatoren: Ehepaar Moltran und Familie Wapelhorst. (Fotos: privat)

WADERSLOH – „Wir haben als Christen eine gemeinsame Aufgabe in der Welt. Darum freue ich mich an der versöhnten Einheit in Verschiedenheit, überall wo sie zu finden ist und gelebt wird“, sagte Pfarrerin Heidrun Rudzio beim Gottesdienst aus Anlass des Reformationsjubiläums in der Wadersloher Gnadenkirche.

„Wir haben für unsere Zeit den Auftrag, danach zu fragen und zu suchen, wie Gottes Wort in Gemeinde und Kirche sein soll, wie es verständlich verkündigt und gelebt werden kann“, betonte sie in ihrer Predigt. Die Bibel sei ein Schatz und nach wie vor das am häufigsten übersetze Buch. Der Text der Lutherübersetzung habe sich immer wieder gewandelt und sei angepasst worden an die jeweilige Zeit. Es könne und dürfe diskutiert, gestritten und gerungen werden. Schließlich solle jede und jeder auch verstehen, was da in Gottes Wort geschrieben stehe. Luther habe in seiner Zeit  nach neuen Strukturen gesucht. Durch die Reformation sei nicht nur eine Bildungsoffensive in Gang gesetzt worden, sondern auch mit ihr die hochdeutsche Sprache und der Gemeindegesang möglich geworden.

Reden könne immer nur einer, Singen gelinge über Konfessionsgrenzen hinweg gemeinsam. 500 Jahre Reformation könnten Mut machen: Niemand müsse krampfhaft an alten Strukturen festhalten, sagte Rudzio. Es sei gut reformatorisch, sich für das christliche Menschenbild öffentlich einzusetzen und gesellschaftlich Verantwortung zu übernehmen. Bei allem Guten, was die Reformation mit sich gebracht habe, dürfe aber auch der damit verbundene Streit bis hin zum Krieg nicht ausgeblendet werden.

Abschließend waren alle zum Sektempfang und zum Fototermin mit den Reformatoren eingeladen. Kirchmeister Markus Jewanski erinnerte in seiner Begrüßung an Martin Luther und zitierte einige seiner Thesen und erinnerte an die Vielfalt der Konfessionen allgemein. Gleichzeitig wünschte er, dass es an der Zeit sei, sich gegenseitig zu bereichern und voneinander zu lernen. Wichtig sei, Brücken zu bauen, aufeinander zuzugehen und Ökumene zu leben.

Dass die Ökumene der Taten bedürfe und nicht nur der Worte, hielt Diakon Michael Fleiter als Vertreter der katholischen Pfarrgemeinde St. Margareta fest. „Der gemeinsame Glaube an Jesus Christus sollte genügen, um alle kirchentrennenden Hürden zu überwinden.“ Alle Christen sollten sich als gemeinsames Volk Gottes auf dem Weg begreifen. Für die musikalische Gestaltung zeichneten Martina Schröer und Olga Tsimermann verantwortlich.