Friedrichsdorf war erste Liebe

Nach 12 Jahren: Evangelische Kirchengemeinde Friedrichsdorf verabschiedete Pfarrer Volke Walle

Superintendent Frank Schneider mit den Presbytern Heike Janzen, Wolfgang Fuchs, Pfarrerin Dorothee Antony, Andreas Heidemann, Pfarrer Volker Walle, Dirk Lange, Dorothea Hohmeyer und Wolfgang Vincke (v.l.). Foto: Kerstin Jacobsen

Friedrichsdorf. Es ist Tradition in „Tippe“: Immer wenn die Dienstzeit des evangelischen Pfarrers endet, wird sein Foto in der Sakristei der Johanneskirche aufgehängt. Seit dem vergangenen Sonntag schmückt auch ein Portrait Volker Walles die Bildergalerie. Mit einem festlichen Gottesdienst zum Erntedankfest verabschiedete die Johannes-Kirchengemeinde Friedrichsdorf den Seelsorger und seine Familie.

„Du bist ein kluger, frommer und bescheidener Mann“, würdigte Dorothee Antony ihren Kollegen. Er habe viel im Verborgenen gewirkt und geholfen, aber ebenso handfest angepackt beim Holz hacken, Laub fegen und Tische schleppen. Die Pfarrerin erinnerte auch an Bauvorhaben wie die neue Kampherm-Orgel (2002), die Renovierung der Johanneskirche (2006) oder die Erweiterung des Friedrichsdorfer Gemeindehauses (2011). „Du hast uns Treppen zum Himmel gebaut.“


Seine Abschiedspredigt nutzte Walle unter anderem dazu, Bilanz zu ziehen. Dankbar blickte er zurück auf zwölf Jahre voller schöner, aber auch schwerer Begegnungen. Ausdrücklich hob er die „Kultur der Hilfsbereitschaft und des Aufeinander achtens“ in der Gemeinde hervor.


Volker Walle stammt aus Bad Laasphe. In Friedrichsdorf hat er von 1996 bis 1999 sein Vikariat absolviert und war dann drei Jahre lang als Pfarrer im Entsendungsdienst in der Evangelischen Kirchengemeinde Brakel im Kirchenkreis Paderborn tätig. 2002 kehrte er als Gemeindepfarrer nach Friedrichsdorf zurück.


Die Entscheidung, jetzt wieder nach Brakel zu wechseln, sei ihm und seiner Frau nicht leicht gefallen, so Walle: „Friedrichsdorf war unsere erste Liebe, und die erste Liebe vergisst man bekanntlich nicht.“ Die Gemeinde bat er, in der Zeit der Vakanz seiner Stelle Pfarrerin Antony sowie das Presbyterium zu unterstützen.


Auch Superintendent Frank Schneider würdigte Walles Wirken in der Kirchengemeinde sowie im Evangelischen Kirchenkreis Gütersloh, wo er dem Nominierungsausschuss vorsaß. „Wir dürfen dich loslassen, weil Gott uns hält“: Der Superintendent enthob Walle seiner Pflichten in Friedrichsdorf und segnete ihn für seinen weiteren Weg. Walles Pfarrstelle, so der Superintendent, werde wieder besetzt.


Für einen festlichen musikalischen Rahmen der Feier sorgte der Gospelchor „Joyful Voices“. Der Posaunenchor leitete dann zur Anschlussfeier im Gemeindehaus über. Volker und Sonja Walle nahmen auf Stühlen Platz, die Gemeindeglieder liebevoll mit guten Wünschen und Erinnerungsfotos geschmückt hatten. Gerührt nahmen sie etliche Geschenke und Segenswünsche entgegen. Volker Walle zeigte sich „sehr überwältigt“ von den geballten Sympathiebeweisen: „Wir wünschen uns, mit vielen von Ihnen verbunden zu bleiben.“
kj