Für ein Leben in Freiheit und Würde

Predigtreihe zu den Zehn Geboten startet in Wadersloh – Superintendent voziert Religionslehrer

Superintendent Frank Schneider, Lehrer Stefan Oesterdiek und Pfarrer Thomas Ehrenberg (v.l.). Foto: Kerstin Jacobsen

Wadersloh. „Die Zehn Gebote sind Grundlage unserer westlichen Kultur“, weiß Pfarrer Frank Schneider, „unserer gesellschaftlichen Werte und Gesetze, Grundlage der weltweiten Menschenrechte.“ Doch was bedeuten sie für das persönliche Leben und das Zusammenleben in der Gesellschaft? Um nichts Geringeres ging es dem Superintendenten des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh im Gottesdienst zum Reformationstag am vergangenen Freitagabend in der Gnadenkirche. Mit seiner Predigt eröffnete Schneider die neue Gottesdienstreihe „Die 10 Gebote – Weisungen zum Leben“ der Evangelischen Kirchengemeinde Wadersloh.

 

Schneider würdigte die Zehn Gebote im Ganzen als „Spielregeln für ein Leben in Freiheit und Würde“. Wie ein Zaun schützten sie das Leben des Einzelnen wie der Gemeinschaft. Schneider: „Die Gebote sagen uns, dass wir in Verantwortung und Nächstenliebe miteinander umgehen sollen - gerade mit den Schwachen und an den Rand Gedrängten, wie jetzt mit den Flüchtlingen in diesem Land.“ Die Gebote schützten auch den Einzelnen „vor der Selbstüberheblichkeit, alles aus eigener Kraft zu vollbringen.“ Dass der Mensch auf Gottes Liebe und Vergebung angewiesen sei, habe schon Martin Luther erkannt. Wie wir Menschen „im Licht der Liebe Gottes unser Leben verantwortlich gestalten, darum müssen wir immer wieder ringen.“ Das gelte etwa beim Umgang mit Sexualität ebenso wie bei der Frage nach Waffenlieferungen in Kriegsgebiete oder den Möglichkeiten der vorgeburtlichen Diagnostik.

 

In dem Gottesdienst vozierte (berief) Superintendent Schneider auch Stefan Oesterdiek zum Religionslehrer. Der Pädagoge unterrichtet am Einstein-Gymnasium Rheda die Fächer Latein, Chemie und Geschichte. Nach entsprechender Fortbildung bescheinigte ihm die Evangelische Kirche von Westfalen jetzt offiziell die Befähigung, auch Evangelischen Religionsunterricht zu erteilen. „Gott, gib ihm Freude und Mut, Kraft und Geduld“, betete der Superintendent für Stefan Oesterdiek und segnete ihn. Als der Lehrer die Vokationsurkunde in Händen hielt, applaudierte die Gemeinde spontan. Als erster Gratulant überreichte Pfarrer Ehrenberg einen dicken Blumenstrauß, denn: „Die Kinder sollen blühen!“

 

Im Anschluss lud die Gemeinde ins benachbarte Gemeindehaus ein. Gastfreundliche Helferinnen und Helfer kredenzten frisch gebackenes Brot, köstliche selbstgemachte Dips, süße Lutherkekse, Wein und Kaltgetränke. Beim gemütlichen Plausch saßen die Gottesdienstbesucher noch lange beisammen.

 

Der nächste Gottesdienst der Reihe wird am Buß- und Bettag (Mittwoch, 19. November) um 19 Uhr in der Gnadenkirche Wadersloh gefeiert. Gastprediger ist Michael Fleiter. Der Diakon aus der katholischen Kirchengemeinde St. Margareta legt das Zweite Gebot aus: 2015 wird die Gottesdienstreihe mit weiteren Gastpredigern der Region fortgesetzt.

kj