Für friedliches Miteinander

Evangelischer Kindergarten Feldstraße führt „Es klopft bei Wanja in der Nacht“ auf

Für ihre Aufführung ernteten die Kinder begeisterten Applaus. Foto: Kerstin Jacobsen

Gütersloh. Ein gewaltiger Schneesturm tobte jetzt durch die Martin-Luther-Kirche. Dort führte der Evangelische Kindergarten Feldstraße das Theaterstück „Es klopft bei Wanja in der Nacht“ nach dem bekannten Kinderbuch von Tilde Michels (Text) Reinhard Michl (Bilder) auf. Über Wochen hatten die 50 Kinder Lieder und Tänze einstudiert und mit verschiedenen Instrumenten geprobt.

 

Zur Geschichte: Ein Wintersturm umtost die kleine Hütte am Waldrand, in der Wanja sicher und warm schläft. Doch plötzlich weckt ihn ein Klopfen: Ein jämmerlich frierender Hase bittet um Einlass. Wanja lässt ihn herein und heizt den Ofen nach. Doch kaum schlafen beide friedlich, sucht zum Entsetzen des Hasen ein Fuchs Unterschlupf. Als der schwört, dem Hasen nichts zuleide zu tun, darf er ebenfalls herein. Schließlich will noch ein Bär ins Warme. Der Fuchs erschrickt, denn er hat Meister Petz ein Stück Fleisch gestohlen und fürchtet seine Rache. Doch auch der Bär gelobt Friedfertigkeit und wird eingelassen. Am nächsten Morgen erwacht zunächst der Hase und hoppelt leise davon, dann schleicht der Fuchs hinaus. Und der Bär sieht erschrocken ein Gewehr an der Wand hängen und verschwindet heimlich. Als Wanja erwacht, ist er allein. Ob er alles geträumt hat? Doch er sieht noch die Spuren der Tiere im Schnee: „Wir haben wirklich diese Nacht gemeinsam friedlich zugebracht. Was so ein Schneesturm alles macht!“

 

Mit Feuereifer spielten, tanzten und sangen die Jungen und Mädchen. Auch das stimmungsvolle Bühnenbild, die fantasievollen Kostüme von der Schneeflocke bis zum Bären sowie witzige Einlagen wie der Gütersloher Wetterbericht verfehlten ihre Wirkung nicht. Geschwisterkinder, Eltern und Großeltern verfolgten gebannt das Geschehen auf der Bühne und bedachten die kleinen Akteure mit rauschendem Applaus. Zum Schluss sangen alle gemeinsam „Hevenu Shalom alechem“ (hebräisch: „Wir wollen Frieden für alle“).

 

Die Friedensbotschaft ist Einrichtungsleiterin Sonja Maher sehr wichtig. „Bei uns im Kindergarten gilt das Motto ‚Vielfalt leben und erleben‘“, so die Erzieherin. „Wir leben täglich Toleranz und wollen das auch nach außen zeigen.“ Den Kindergarten Feldstraße besuchen Jungen und Mädchen aus zehn Nationen, darunter auch drei Flüchtlingskinder aus Syrien.

 

Im Anschluss blieben alle noch gut eine Stunde bei Kuchen und Getränken zusammen. „Die Kirche ist voller Leben“, so eine begeisterte Besucherin. „So muss das sein!“
kj