Für Toleranz und Offenheit

Bis 21.11.: Fotoausstellung „Typisch männlich – typisch weiblich“ hinterfragt Rollenklischees

Bürgermeisterin Maria Unger, Superintendent Christian Heine-Göttelmann, Diana Besseling, Christian Niemann, Sabine Panneke und Superintendent Walter Hempelmann (v.l.). Foto: Kerstin Jacobsen

Gütersloh.  Mädchen quasseln mit ihren Freundinnen und gehen Schuhe kaufen, Jungen geben den coolen Business-Typen oder präsentieren sich lässig am Pokertisch – eine ungewöhnliche Fotoausstellung ist derzeit im Kreiskirchenamt Gütersloh/Halle zu sehen. Unter dem Titel „Typisch männlich – typisch weiblich“ präsentieren Jugendliche auf über 30 Bildern typische Rollenbilder und überraschende Perspektivwechsel. Sie regen an, über eigene Rollen, Klischees und Vorurteile nachzudenken.

 

„Im täglichen Arbeitsalltag spielen wir alle unterschiedliche Rollen“, so Sabine Panneke, Gleichstellungsbeauftragte der Evangelischen Kirchenkreise Gütersloh und Halle, bei der Ausstellungseröffnung. Aber muss man in der Rolle bleiben? „Die Betrachter werden mit männlichen und weiblichen Identitäten konfrontiert“, sagte Superintendent Christian Heine-Göttelmann. „Es geht darum, Fixierungen aufzulösen hin zu mehr Toleranz und Offenheit.“ Der Rollenwechsel falle Jugendlichen noch leichter, so Heine-Göttelmanns Haller Kollege Walter Hempelmann. Es gelte, aus scheinbar vorgegebenen Rollen „auszubrechen, damit richtiges Leben möglich wird.“

 

Diana Besseling (Jugendamt der Stadt Rheine) und Christian Niemann (Caritasverband Rheine) erläuterten den Entstehungsprozess der Ausstellung und den Hintergrund der einzelnen Fotos. Insgesamt 45 Jugendliche haben sich über vier Jahre an dem Projekt des Stadtjugendamtes Rheine und der Jugendberatungsstelle des Caritasverbandes Rheine beteiligt. Zusammen mit Diana Besseling und Christian Niemann präsentierten sie sich zunächst in typischen Rollenklischees und hinterfragten diese dann. Den krönenden Abschluss bilden verfremdete Werbeanzeigen, die die Klischees umdrehen. Wenn etwa ein junger Mann in verführerischer Pose für enthaarte Beine wirbt, führt das nicht nur die Absurdität der Werbung vor Augen, sondern ist auch witzig anzusehen.

 

Noch bis zum 21. November ist „Typisch männlich – typisch weiblich“ montags bis donnerstags von 9 bis 16 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr zugänglich im Kreiskirchenamt, Moltkestraße 12. Gruppenbesuche sind nach Absprache auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich. Kontakt: Sabine Panneke, Telefon: (05241) 23485-124, E-Mail.

kj