Rheda-Wiedenbrück.  „60 Jahre – und kein bisschen leise!“ Unter diesem Motto feierte die Evangelische Versöhnungs-Kirchengemeinde das Jubiläum der Wiedenbrücker Kreuzkirche. Dass dieses Motto nicht nur auf die lautesten Glocken im Evangelischen Kirchenkreis Gütersloh zutrifft, zeigte sich beim Eröffnungs-Konzert am Samstagabend. Einen bunten Mix aus Worship und Pop- und Rocksongs bot die Guido-Hardieck-Band. Die achtköpfige Gruppe schaffte es im Laufe des Abends, die eher gemütlichen Ostwestfalen von den Sitzen zu reißen. Am Ende sangen und klatschten alle bei Liedern wie „Ich war noch niemals in New York“ begeistert mit.

In einer Lasershow tauchte Dominic Rüpp und sein Team von der Dance-Factory die Kreuzkirche in ein fantastisches Farbenmeer. Rüpp hatte mit Hilfe zahlreicher Fotos die Höhenpunkte aus sechs Jahrzehnten Kreuzkirche visualisiert. Neben Bildern der ehemaligen Pfarrer tauchten Adventsaktionen, Konzerte, der ZDF-Gottesdienst 2007, Ökumene und Diakonie in bunten Farben auf der Leinwand auf.

Am Sonntagmorgen hieß der CVJM-Posaunenchor die Besucher mit fulminanten Bläser-Klängen in der Kreuzkirche willkommen. Den Festgottesdienst leiteten die Pfarrer Artur Töws und Marco Beuermann. Sie hießen auch Gäste der katholischen und der syrisch-orthodoxen Nachbargemeinden willkommen: Gemeindereferent Hartmut Lengenfeld, Franziskaner-Guardian Martin Lütticke und der aramäische Pfarrer Aziz Esen wirkten bei den Fürbitten mit. Artur Töws rief in seiner Predigt die Gemeinde auf, nicht nur auf 60 Jahre zurückzublicken, sondern auch heute den eigenen Glauben bewusst zu leben und zu gestalten. „Wenn Sie schweigen, werden Steine schreien“, zitierte er ein Jesus-Wort.

An den Gottesdienst schloss sich ein buntes Treiben rund um die Kirche an. Während die Älteren in Kaffee-Zelt die reiche Kuchenauswahl durchprobierten, hatten die Kleinen Spaß auf der Hüpfburg oder bei der Schatzsuche im Stroh. Die Erzieherinnen der Krumholz-Kita boten Kinder-Schminken und Kreativangebote für die Jüngsten an. Von einem Kran der Firma Peterburs erhaschten dann Jung und Alt aus luftiger Höhe tolle Blicke auf Wiedenbrück und die Kreuzkirche von oben.

Für musikalische Unterhaltung sorgte der Shantychor „Die Emsmöwen“, während Zauberer Tim Doppmeier die Gäste mit seinen zahlreichen Tricks verblüffte. Da waren selbst Schafpuppe Lucie und ihr Esel-Kollege Maurice verblüfft. Den Höhepunkt des Tages bildete ein Menschenkicker-Turnier, bei dem sechs Mannschaften alles gaben, um den Sieg davonzutragen. Hier kickten Presbyter gegen Konfis und Erzieherinnen gegen Jugendmitarbeiter. Am Ende holte sich die Konfirmanden-Gruppe „Bang-Bang-Boateng“ die goldenen Medaillen. Abends gingen alle mit dem Gefühl nach Hause, einen schönen Tag erlebt zu haben – und ein Teil der lebendigen Versöhnungs-Kirchengemeinde zu sein, die kein bisschen leise ist.

Marco Beuermann