Fußball-WM in netter Gemeinschaft

Ab 16. Juni: Evangelische Kirchengemeinde Sennestadt lädt zum Public Viewing im Kreuzkirchenforum

Sind gerüstet: Manfred Zinke, Pfarrer Jens Hoffmann, Anna Klieber, Küster Christian Klieber, Miriam Zinke, Daniel Klieber, Petra Grosser und Peter Kobuß (v.l.). Foto: Kerstin Jacobsen

Sennestadt. Gemeinsam mit anderen ist Fußball gucken am schönsten. Doch wer keine Lust hat auf das Gedränge beim Public Viewing auf großen Plätzen in den Innenstädten oder überfüllte Kneipen, hat eine Alternative: Zum neunten Mal lädt die Evangelische Kirchengemeinde Sennestadt ein, die Spiele der Weltmeisterschaft in Brasilien mit deutscher Beteiligung gemeinsam im Kreuzkirchenforum auf einer Großbildleinwand zu verfolgen. Los geht’s mit der Partie Deutschland – Portugal am Montag, 16. Juni. Anpfiff ist um 18 Uhr, Einlass eine Stunde davor.

„Das hat schon Tradition“, sagt Manfred Zinke vom Organisationsteam. Seit 1998 übertrage die Gemeinde alle zwei Jahre abwechselnd Weltmeisterschaft und Europameisterschaft. Die nette Gemeinschaft komme gut an. „Es waren schon mal bis zu 100 Leute hier“, weiß Petra Grosser. Der Durchschnitt liege bei 60 bis 80 Personen. Zum Fußball gibt es Würstchen und Getränke sowie ein WM-Quiz. Das gemeinsame Fußballgucken hat Pfarrer Reinhard Ellsel1998 eingeführt. „Heute ist es aus Sennestadt nicht mehr wegzudenken“, freut sich Küster Christian Klieber.


Pfarrer Jens Hoffmann, erst seit wenigen Wochen in Sennestadt tätig, ist Feuer und Flamme: „Als begeisterter Fußballfan bin ich natürlich dabei!“ Fußball und Kirche sind für ihn keine Gegensätze. „Fußball ist ein starkes gesellschaftliches Phänomen und wir sind Teil der Gesellschaft!“ Ob er jetzt dafür bete, dass Deutschland Weltmeister wird? Lächelnd wehrt er ab. „Die Brasilianer sind sehr katholisch, gegen sie ‚anbeten‘ werden wir sicher nicht.“


Auch die Schattenseiten der Weltmeisterschaft in Brasilien wie schlechte Arbeitsbedingungen auf den Baustellen wie in der Sportbekleidungsherstellung sowie Zwangsumsiedlungen indigener Einwohner sind den Organisatoren bewusst. „Wir sind nicht auf der Kanzel, daher boykottieren wir die Spiele nicht“, so Hoffmann. „Die WM ist aber eine gute Gelegenheit, auf Missstände aufmerksam zu machen.“


Jetzt hoffen die Organisatoren auf viele erfolgreiche Spiele für die deutsche Mannschaft. Die Begegnungen Deutschland - Ghana am Samstag, 21. Juni (21 Uhr) und Deutschland – USA am Donnerstag, 26. Juni (18 Uhr) stehen bereits fest.

kj