„Geh mutig, stark und gesegnet!“

Kirchenkreis verabschiedete Superintendent Christian Heine-Göttelmann

Albert Henz (5. v.l.) und Christian Heine-Göttelmann (7. v.l.) mit dem KSV: Martin Wachter,Karin Brunken, Scriba Anke Leuning, Annette Jakob, Friedhelm Reichert, Elisabeth Meyer-Stork, Horst Jache und Assessor Frank Schneider (v.l.). Foto: Marco Beuermann

Kirchenkreis/Wiedenbrück.  „Was ist Wahrheit? Wahrheit ist nicht Recht haben. Recht dem Rechtlosen gewähren ist es, was Frieden schafft.“ Zum letzten Mal stand Christian Heine Göttelmann als Superintendent auf der Kanzel. Nach nur vier Jahren Amtszeit verabschiedete ihn der Evangelische Kirchenkreis Gütersloh aus seinem Dienst. Assessor Frank Schneider leitete den Gottesdienst in der Kreuzkirche Wiedenbrück gemeinsam mit Albert Henz. Der Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen entpflichtete Heine-Göttelmann von seinen Aufgaben.

 

In den Mittelpunkt seiner Predigt über Sacharja 8,16 stellte Heine-Göttelmann den Frieden Gottes, an dem es für Christinnen und Christen mitzuwirken gelte. „Das wünsche ich Ihnen und mir: Dass, wenn wir an Gottes Tempel bauen, die Menschen dem Heil, der Wahrheit und der Gerechtigkeit Gottes begegnen durch uns“, gab er der Festgemeinde auf den Weg. „Und dass auch wir daran wachsen und heil werden.“

 

Albert Henz dankte Heine-Göttelmann für sein Engagement, seine Liebe und Treue. Er würdigte zwei Pole, die Amt wie Persönlichkeit des scheidenden Superintendenten kennzeichneten: Zum einen sei er einer, der Probleme aufgegriffen, „Fässer aufgemacht“ und saniert habe. Zum anderen habe er moderiert, Mitarbeitende motiviert und versucht, „diesen Kirchenkreis zu einen und zusammenzuführen. Das hat manche gefreut, andere geärgert.“ Henz wünschte, „dass wir nicht die notwenigen Debatten scheuen, aber auch wissen: Keiner hat die Wahrheit gepachtet.“ Der Friede Gottes liege über allem. Die Anwesenden erinnerte er: „Wir haben alle miteinander die Verantwortung für die Entwicklung unserer Kirche.“

 

Assessor Frank Schneider gestaltete die Liturgie gemeinsam mit dem Kreissynodalvorstand (KSV). Für den musikalischen Rahmen sorgten Kreiskantor Johannes Vetter an der Orgel und das Querflötenensemble „Flautabile“.

 

Im Anschluss verlas Henz Grüße der landeskirchlichen Ortsdezernenten Fred Sobiech und Martina Deutsch. Gute Wünsche aus dem Kreise der Superintendenten überbrachte Bernd Becker. „Du nimmst die kleinen Dinge ernst und die großen Dinge leicht“, so der ehemalige Hagener Superintendent, der seit kurzem Direktor des Evangelischen Presseverbandes für Westfalen und Lippe ist. „Geh nun Deinen Weg mutig, stark und vor allem gesegnet!“ gab Anke Leuning Christian Heine-Göttelmann mit. Die Scriba dankte ihm im Namen des KSV, „dass Du uns immer wieder motiviert hast.“ Auch um Diakonie und Finanzwesen im Kirchenkreis habe er sich verdient gemacht. Die Pfarrerin zeigte sich überzeugt, „dass Du in der Diakonie viel Gutes bewirken kannst.“

 

Zum Schluss gab es noch einiges zum Lachen: Gewürzt mit launigen Kommentaren, präsentierte Pfarrer Marco Beuermann per Beamer etliche Fotos vom Wirken Heine-Göttelmanns. Der trat am nächsten Tag seinen Dienst als theologischer Vorstand der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe und Vorstand des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche von Westfalen an. Zum Ewigkeitssonntag ist er noch einmal zu hören: Am Sonntag, 24. November, predigt er im Gottesdienst der Evangelischen Kirche Isselhorst, der vom Deutschlandfunk live übertragen wird.

kj