Gütersloh. Die traditionelle Gebetswoche für die Einheit der Christen fand mit dem ökumenischen Neujahrsempfang des Christenrats Gütersloh einen besonderen Abschluss. Denn dieser feierte zugleich sein 10-jähriges Bestehen.
Mit einer Bildergalerie rief die Gemeinschaft die Vielfalt und Fülle von Veranstaltungen der vergangenen 10 Jahre in Erinnerung. Dazu gehören die jährliche Gebetswoche, die Feierstunde zum Progromgedenken und der Gottesdienst der Nationen. Dieser wird stets am Pfingstmontag in einer Gütersloher Gemeinde gefeiert. Er bezieht nicht nur alle Konfessionen, sondern auch möglichst viele in Gütersloh lebende Nationalitäten ein. Pfarrerin Erika Engelbrecht, Gründungsmitglied des Christenrates, wies auch auf den Gottesdienst und weitere Aktionen im Zusammenhang mit der Gütersloher Michaeliswoche hin. Hier will der Christenrat besonders auf den Anlass, das Fest des Erzengels Michael, aufmerksam machen.
Im Christenrat haben sich alle evangelischen, katholischen und syrisch-orthodoxen Kirchengemeinden, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, die Griechisch-Orthodoxe Gemeinde und die Evangelisch-Landeskirchliche Gemeinschaft Gütersloh zusammengeschlossen. Die Mitgliedsgemeinden ziehen trotz aller Unterschiede in ihren Traditionen und theologischen Verständnissen ein positives Resümee. So habe man die Gottesdienste der anderen Konfessionen kennen und verstehen gelernt, so der syrisch-orthodoxe Pfarrer Elias Celik. Jüngstes Ergebnis des Bemühens um besseres gegenseitiges Verstehen ist eine kleine Broschüre zum Abendmahls- und Eucharistieverständnis der Mitgliedsgemeinden. Diese hatten sich zuvor gegenseitig ihre jeweiligen Sichtweisen und Feiertraditionen vorgestellt. Diese stellte der Christenrat in einem bebilderten Heft zusammen, das im Rahmen der Feierstunde vorgestellt wurde. Pfarrer Markus Korsus verschwieg in seiner Einführung nicht die vielen offenen Wünsche. Der katholische Pfarrer stellte jedoch die bereits gelebte Einheit der Konfessionen deutlich in den Vordergrund.
Auch Maria Unger dankte für das Wirken des Christenrates. Die Bürgermeisterin würdigte unter anderem die Gebetswoche der Christen, in der immer auch ein Abend im Rathaus gestaltet wird. Es tue gut, wenn in einem Rathaus von Zeit zu Zeit auch das Gebet seinen Platz habe. Musikalisch verliehen der evangelische Posaunen-Projektchor unter Leitung von Gerhard Birkenhake und der evangelische Kirchenchor der Region West unter Leitung von Vera Uekermann dem Abend einen feierlichen Glanz.
Der offizielle Teil der Feier endete mit der traditionellen syrisch-orthodoxen Brotsegnung und dem aramäisch gesungenen Vaterunser. Ganz im Sinne des Christenrates mündete der Abend in eine lebendige Begegnung der Konfessionen.
Matthias Stumpe