Gemeinden wollen dranbleiben

Seminarreihe der Klimaschutzagentur zum kirchlichen Umweltmanagement gestartet

Guter Start: „Update Grüner Hahn“ stieß auf großes Interesse. Foto: Kerstin Jacobsen

Kirchenkreis. Eine Wäscheleine zieht sich quer durch das Foyer im Haus der Begegnung der Evangelischen Kirchengemeinde Gütersloh: Daran hängen Blätter mit den einzelnen Schritten des kirchlichen Umweltmanagements „Der Grüne Hahn“. Befestigt haben sie gut 20 Aktive der Evangelischen Umweltarbeit - natürlich in der richtigen Reihenfolge: Nun diskutieren sie eifrig darüber und stellen sich und ihre Arbeit rund um den Grünen Hahn vor.


Mit dieser Aktion begann die Veranstaltung „Update Grüner Hahn“ in Gütersloh. Sie eröffnete eine neue Seminarreihe, mit der die Klimaschutzagentur der EKvW ihr Angebot für Kirchengemeinden weiter ausbaut. Die Veranstaltungen vermitteln ebenso Fachwissen wie konkrete Umsetzungshilfen. Ein intensiver Erfahrungsaustausch und die Entwicklung eigener Handlungskonzepte stehen im Vordergrund.

Trotz teils heftigen Schneefalls hatten sich die Teilnehmenden aus verschiedenen Regionen der Evangelischen Landeskirche auf den Weg gemacht. Schwerpunktthema des spannenden Programms war die Rezertifizierung. Hans-Jürgen-Hörner und Sabine Jellinghaus vom Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen sowie Bruno Bozionek vom Kirchenkreis Paderborn waren in die Dalkestadt gereist, um die Gemeindevertreter darauf vorzubereiten. „Das Zertifikat ‚Grüner Hahn‘ ist für vier Jahre gültig“, so Hans-Jürgen Hörner. „Dann muss eine erneute Überprüfung durch eine speziell geschulte, unabhängige Person zeigen, ob die Gemeinde weiterhin alle Anforderungen erfüllt.“ Sabine Jellinghaus, die als erfahrene Umweltrevisorin selber Gemeinden zertifiziert, machte auf Fallstricke aufmerksam: „Manche Gemeinden sind super aufgestellt und haben alles bestens erledigt. Aber auch dann kommt es immer wieder vor, dass Gefahrstoffe nicht richtig gelagert sind, Sicherheitsdatenblätter fehlen oder kein Gefahrstoffkataster vorliegt – dann heißt es für sie nacharbeiten.“

Das war die Überleitung zum Thema „Sicherheit in der Kirchengemeinde“. Bruno Bozionek stellte es ausführlich vor. „Wer kennt die Unterschiede zwischen den Begriffen Ortskraft, Fachkraft für Arbeitssicherheit und Sicherheitsbeauftragter?“ Es wurde still in der Runde: Den Teilnehmenden wurde bewusst, wie wichtig das Thema ist – und wie wenig man eigentlich darüber weiß. Nächster Punkt war das „Grüne Datenkonto“. In diese Internet-Datenbank können die Gemeinden verschiedene Daten wie Jahresverbräuche und Kosten eintragen und auswerten.


Zum Abschluss fragte Hans-Jürgen Hörner in die Runde, welche Gemeinde eine erneute Zertifizierung anstrebe. Die Antworten ähnelten einander sehr: „Wir wollen es unbedingt probieren – dieser Tag hat uns viele Anregungen gegeben“. Dr. Gunnar Waesch hatte als Umweltreferent des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh die Veranstaltung organisiert. Sein Fazit: „Eine hochinteressante Veranstaltung mit vielen neuen Anregungen für alle Teilnehmenden!“

Gunnar Waesch