„Gemeinsam sind wir stark!“

„Inklusion“: Klienten der Evangelischen Stiftung Ummeln zeigen eigenes Theaterstück

So geht Inklusion! Die Darsteller waren mit Freude dabei. Foto: Kerstin Jacobsen

Ummeln.  Die Freude bei der Taufe eines Kindes, Lust und Frust im Schulalltag, ein Tag im Büro und Spaß beim Sport – um das ganz normale Alltagsleben geht es in dem Theaterstück „Inklusion“. Rund 20 Klienten der Evangelischen Stiftung Ummeln haben es jetzt erstmals im kirchlichen Zentrum des Stiftungsgeländes an der Veerhoffstraße aufgeführt. Ihre Botschaft: Alle Menschen sind gleich und gehören zur Gemeinschaft dazu, niemand – ob behindert oder nicht – wird ausgegrenzt. Die bringen sie ganz ohne Worte an, sondern spielten pantomimisch zu mal schwungvoller, mal getragener Musik vom Band. Das Stück lebte von den lebhaften Gesten und dem ausdrucksstarken Mienenspiel der Darstellerinnen und Darsteller.

 

Gemeinsam mit der Sozialpädagogin Violeta Gomez haben die Laiendarsteller das Stück selbst entwickelt. „Das Theaterspielen stärkt ihr Selbstwertgefühl, fördert ihre positive Selbstreflexion und verschafft ihnen Anerkennung“, so die Stiftungsmitarbeiterin. Und Anerkennung gab es reichlich: Die rund 60 Premierengäste waren von Anfang an begeistert. Mit Mitklatschen und Singen, viel Applaus und sogar der einen oder anderen spontanen Tanzeinlage unterstützten sie die Darsteller und spornten sie an. Denen waren Stolz und Freude am Spiel deutlich anzusehen. Und am Ende sangen alle: „Gemeinsam sind wir stark!“

 

Gomez freut sich über diesen öffentlichen Auftritt ihrer Klienten: „Sie richten der Gesellschaft aus, was ihnen wichtig ist: Menschen mit Behinderungen wollen richtig integriert sein.“ Das drückt sich auch in den Spielszenen aus: Stets geht es darum, dass sich Einzelne in eine Gruppe integrieren und zu deren gleichwertigem Mitglied werden.

 

Ein weiterer positiver Effekt für die Darsteller: Geprobt wurde stets abwechselnd in Ummeln, Werther und Wiedenbrück. „So haben alle auch die anderen Standorte der Stiftung kennen gelernt.“

 

Nach der rund halbstündigen Aufführung war noch lange nicht Schluss: Als zweites Stück präsentierte die Tourneetheatergruppe „Russisches Roulette“ die musikalische Persiflage „90 Kilometer oder Vater wird böse“. Auch hier ging es um das Thema Inklusion auf. Hier ging es um die Frage, wie Inklusion angesichts knapper werdender Ressourcen und nötiger Sparmaßnahmen noch möglich ist.

kj