„Gesicht der Kirche in der Schule“

Dr. Harald Becker verabschiedet – Berufsschulpfarrer wechselt zur Badischen Landeskirche

Nahmen Abschied von Dr. Harald Becker (2.v.l.): Schulleiter Erwin Wekeiser, Superintendent Frank Schneider sowie Pfarrer Johan La Gro (v.l.). Foto: Kerstin Jacobsen

Kirchenkreis/Beckum.  18 Jahre war Dr. Harald Becker mit Leib und Seele Pfarrer am Berufskolleg Beckum. „Ich konnte der Pfarrer sein, der ich sein wollte“, blickt er zurück. Doch trotz aller Zufriedenheit dachte sich der 53-Jährige: „Jetzt geht noch mal was anderes.“ Er bewarb sich auf eine deutschlandweit ausgeschriebene Stelle der Evangelischen Landeskirche in Baden - und wurde genommen: Zum September wechselt Becker an das religionspädagogische Institut der badischen Landeskirche in Karlsruhe. Dort ist er künftig für den Bereich „Berufliche Schulen“ zuständig.

Am vergangenen Montagmorgen wurde Becker mit einem Gottesdienst in der Aula des Kollegs verabschiedet, den er selbst gemeinsam mit Pfarrer Johan La Gro, Bezirksbeauftragter für evangelischen Religionsunterricht an Berufsschulen, sowie Superintendent Frank Schneider gestaltete. Anstelle von Orgelmusik sang und spielte die Lehrerband „Fineliners“.


„Christlicher Glaube ist ein Grund zum Freuen“, so Becker in seiner Abschiedspredigt. Die Freude über die von Gott gewünschte Freiheit habe in ihm den Wunsch geweckt, Pfarrer werden zu wollen. „Freude an Gott erleben, Freude weitergeben, das war mein Programm - auch in der Schule.“ Für ihn sei wichtig gewesen, jungen Menschen zu vermitteln: „Du hast einen Wert und eine Würde, die unabhängig ist von Erfolg und Scheitern.“ Im Gegenzug habe er viel Freude zurückerhalten. Gern habe er auch Vertretungsaufgaben in den Gemeinden der Region übernommen. Für seine Kollegen im Pfarramt wie im Lehrkollegium wünschte er, „dass ihr einander Gehilfen der Freude seid.“


Schneider erinnerte an Lebensstationen Beckers wie seine erste Pfarrstelle in der Evangelischen Kirchengemeinde Weslarn (Bad Sassendorf, Kirchenkreis Soest). Der Superintendent dankte ihm für seinen Dienst, den er mit „Humor, stiller Zugewandtheit und Intellekt“ versehen habe. „Als Pfarrer im Berufskolleg waren Sie das Gesicht der Kirche in der Schule“, brachte er Beckers pädagogische wie seelsorgliche Arbeit auf den Punkt. Dann legte Schneider dem scheidenden Pfarrer die Hände auf und segnete ihn.


Im Anschluss war bei einem Empfang im Foyer Gelegenheit für persönliche Begegnungen. Bei Beckers letzter Lehrerkonferenz würdigte Schulleiter Erwin Wekeiser seine Arbeit. Neben vielem anderen hob er besonders Beckers Engagement als Bildungsgangleiter in Berufsorientierungsjahr für Jugendliche ohne Schulabschluss hervor: „Mir schien, dass es echte Berufung war. Sie haben hier geniale Arbeit geleistet.“

kj