„Gesichter Afrikas“ in der Basilika

Bis zum 18. Januar: Fotoausstellung im Bibeldorf Rietberg

Pfarrer Ulrich Klein (links) und Wolfgang Schröder. Foto: Kerstin Jacobsen

Rietberg. Unter dem Titel „Gesichter Afrikas“ ist jetzt eine Fotoausstellung in der Basilika im Bibeldorf Rietberg zu sehen. Sie zeigt Portraits, die der Gütersloher Pfarrer Ulrich Klein während einer Reise durch die tansanischen Kirchenkreise Kyerwa und Murongo aufgenommen hat. Weitere Fotos zeigen den Alltag der Menschen in Tansania, hinzukommen einige aufgezeichnete Video-Interviews, die dem Betrachter ein authentisches Bild von den Lebensumständen in dem afrikanischen Land vermitteln.

Seit 1980 besteht die Partnerschaft des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh mit den beiden tansanischen Kirchenkreisen Kyerwa und Murongo. Die Initiative geht auf den mittlerweile verstorbenen Pfarrer Dr. Rainer Albrecht zurück.


2008 besuchte Ulrich Klein mit einer Partnerschaftsdelegation die afrikanischen Glaubensgeschwister. „Ich interessiere mich für Menschen, daher habe ich viele von ihnen portraitiert“, erzählt er. Einige seiner zahlreichen Portraits zieren jetzt im Format 40 mal 60 Zentimeter die Wände der Basilika.


Sie werden ergänzt durch Aufnahmen vom vergangenen Oktober, als der Rietberger Pfarrer Dietrich Fricke mit seiner Ehefrau Eva sowie Wolfgang und Heidi Schröder vom Tansania Arbeitskreis die afrikanischen Partner besuchten. Grund war der Wunsch des tansanischen Bischofs Dr. Benson Bagonza, in Nkwenda ein Bibeldorf zu errichten. Bei dieser Gelegenheit sind die Aufnahmen entstanden, die jetzt die Portraits Pfarrer Kleins ergänzen. Die Ausstellung informiert auch über die Anfänge der Kirchenkreis-Partnerschaft. „Ich bin sehr angetan von dem, was hier entstanden ist“, zeigte sich Pfarrer Klein beeindruckt.


Der Leiter des Tansania Arbeitskreises, Wolfgang Schröder, freute sich über das große Interesse bei der Ausstellungseröffnung. Er sei immer wieder beeindruckt von der „Hoffnung, der Herzlichkeit und dem Vertrauen der afrikanischen Partner in die Zukunft.“ Pfarrer Fricke erinnerte an die unrühmliche Rolle, die auch die Kirchen bei der Kolonialisierung Afrikas gespielt haben. Damals sei man überzeugt gewesen sei: „Nur der der weiße Mensch ist richtig und der schwarze Mensch ist nichts. Das tut mir sehr leid und ich entschuldige mich dafür.“

Besonders der Hunger der Menschen nach Bildung in Tansania hat Fricke zutiefst bewegt. Rund 200 Euro am Tag zahle die Gesellschaft in Deutschland für ein Schulkind. „In Tansania kostet eine zweijährige Berufsausbildung inklusive Kleidung und Unterkunft 360 Euro für einen jungen Mann oder eine junge Frau!“ In einem Land, in dem die meisten Menschen kein Geld hätten, um sich eine Bibel zu kaufen, sei ein Bibeldorf „eine Bibel zum Anfassen“. Den Anwesenden wünschte er „die Dankbarkeit Gottes darüber ins Herz, dass wir an einem reich beschenkten Ort leben“. Und er zeigte sich überzeugt: „Afrika ist der Kontinent der Zukunft, nicht Europa!“

 

Die Ausstellung ist bis zum 18. Januar, jeweils samstags und sonntags, von 14 bis 16 Uhr, geöffnet. Schulklassen und andere Gruppen können auch Sondertermine vereinbaren.  Weitere Informationen bei Pfarrer Dietrich Fricke, Telefon: (05244)  98 19 53.
kj