Rietberg. Eindreiviertel Jahr lang hat Pfarrer Heitland je zur Hälfte in den Evangelischen Kirchengemeinden Rietberg und Ummeln gearbeitet. Bereits am dritten Advent feierte er seinen letzten Gottesdienst in Ummeln. Am vierten Advent verabschiedete ihn Superintendent Christian Heine-Göttelmann in der Evangelischen Kirche Rietberg offiziell in den Vorruhestand.
Zum 1. Januar wird Pfarrerin Verena Westermann Dietrich Fricke mit einer halben Stelle zur Seite stehen. Gleich zu Beginn des Gottesdienstes dankte der Pfarrer seinem scheidenden Kollegen für seinen Dienst. Als Geschenk stand eine Olivenholz-Krippe aus Bethlehem auf dem Altar. „Ist er nicht noch ein bisschen jung für den Ruhestand?“, fragte Heine-Göttelmann die Gemeinde. Heitland gehe nicht aus Erschöpfung, sondern mache freiwillig Platz, damit die Evangelische Kirche von Westfalen auch künftig junge Pfarrerinnen und Pfarrer beschäftigen könne. Denn normalerweise arbeiten evangelische Pfarrer bis zum 66. Lebensjahr. Der Superintendent würdigte das Wirken des 58-Jährigen. Seine erste Pfarrstelle an der Gütersloher Erlöserkirche hatte er 17 Jahre lang inne. Hier widmete sich Heitland besonders den Kindertagesstätten und der Kirchenmusik. Außerdem engagierte er sich in der Notfallbegleitung und im Vorsitz des Vereins Haus Wolfgang.
Mit tatkräftiger Unterstützung seiner Frau Annette war Heitland dann sechs Jahre Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Teneriffa-Süd mit Dienstsitz in Playa de las Américas. Den Dienst auf der Sonneninsel hätten die Heitlands verlängern können. Doch sie wollten wieder in die Nähe ihrer drei erwachsenen Kinder Lutz, Jens und Ilka. In den letzten 21 Monaten hat Heitland in Ummeln und Rietberg ausgeholfen und sich dabei ganz auf seine Schwerpunkte Gottesdienst, Seelsorge und Musik konzentriert. Heine-Göttelmann dankte ihm für seinen Dienst „für Ihre Kirche und die Menschen“. Er bleibe Pfarrer, sei nun aber frei von Pflichten.
Nach dem Gottesdienst blieben noch viele Gemeindeglieder zum Kirchkaffee. Anita Biermann überbrachte Grüße und Dank der Evangelischen Kirchengemeinde Gütersloh. „Wir haben ein richtiges saftiges Mittelstück Ihrer Dienstzeit bekommen“, so die Vorsitzende des Bezirksverbands Gütersloh der Evangelischen Frauenhilfe. „Mit Ihnen hatten wir den Mut zum Kirchenasyl und der Strukturwandel verlor seinen Schrecken.“ Sie dankte Heitland auch für unzählige Besuche, tröstende Seelsorge und gute Predigten.
Auch Heitland selbst blickte auf 32 Jahre Pfarramt zurück. „Auf vielem, an dem ich mitwirken durfte, ruht Segen, ich gehe mit gutem Gefühl in den Ruhestand.“ Das Wichtigste in all den Jahren sei seine Frau Annette gewesen, die ihn stets „ertragen und getragen“ habe. Der Gemeinde sagte er „einen herzlichen Dank und Gott befohlen“.
kj