„Gott durch uns erklingen lassen“

Synode des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh tagte in der Erlöserkirche

Der neue Kreissynodalvorstand: Annette Jakob, Martin Wachter, Anke Leuning, Frank Schneider, Renate Kottmann, Friedhelm Reichert, Karin Brunken, Superintendent Christian Heine-Göttelmann und Horst Jache (v. l.). Foto: Kerstin Jacobsen

Gütersloh. Die Wahlen kirchlicher Gremien bestimmten die Synode des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh, die am Samstag, 30. Juni in der Erlöserkirche Gütersloh tagte. Die anwesenden 101 Synodalen aus 17 Kirchengemeinden sowie übergemeindlichen Arbeitsbereichen vertreten knapp 110.000 Evangelische von Beckum bis Brackwede.

 

In seinem Synodenbericht würdigte Superintendent Christian Heine-Göttelmann im Jahr der Kirchenmusik 2012 zunächst die vielfältigen musikalischen Aktivitäten im Kirchenkreis. Die Kirchenmusik sei „ein hervorragendes Beispiel für das was wir tun: Gott durch uns als Instrument erklingen lassen und die Welt damit in Resonanz bringen.“

Die vom Kirchenkreis seit 2011 geförderten „Leuchtturmprojekte“ hätten „Innovationen und neue Zusammenarbeit auf allen Ebenen gebracht“. Derzeit gebe es jedoch zu wenige Ressourcen, um die Projekte professionell zu begleiten.

Heine-Göttelmann berichtete weiter von Plänen, den Kirchengemeinden eine gemeinsame Trägerschaft für evangelische Kindertagesstätten auf Kirchenkreisebene anzubieten. Um die Synodalen in ihren Fachkompetenzen zu stärken, sollen Fortbildungen für Presbyterinnen und Presbyter angeboten und die Kommunikation verbessert werden.

Gute Nachrichten gebe es von der Diakonie Gütersloh e.V. Die vom Verwaltungsrat des Vereins geforderten Strukturreformen seien umgesetzt, das Jahresergebnis 2011 weise einen Überschuss aus und die Bewertungen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen seien gut bis sehr gut.

 

Turnusgemäß neu gewählt wurde der Kreissynodalvorstand. In seinem Amt als Assessor bestätigt wurde Frank Schneider, Pfarrer in der Emmaus-Kirchengemeinde Senne. Er ist Stellvertreter des Superintendenten. Als Scriba (Schriftführerin) wieder gewählt wurde Anke Leuning, Pfarrerin in der Bartholomäus-Kirchengemeinde Brackwede. Auch Horst Jache (Evangelische Kirchengemeinde Gütersloh), Renate Kottmann (Evangelische Kirchengemeinde Isselhorst) und Martin Wachter (Evangelische Versöhnungs-Kirchengemeinde Rheda-Wiedenbrück) gehören dem Kreissynodalvorstand weiterhin an. Neu gewählt wurden Pfarrerin Karin Brunken (Gütersloh), Annette Jakob (Rietberg) und Friedhelm Reichert (Gütersloh). Der Kreissynodalvorstand leitet in den nächsten acht Jahren den Kirchenkreis im Auftrag der Kreissynode. Neu gewählt wurden ferner die Abgeordneten des Kirchenkreises zur Landessynode sowie die kreiskirchlichen Ausschüsse und Beauftragten.

 

Die Konzeption des Kirchenkreises stand erneut auf dem Programm. Nachdem die Synodalen bei einer Sondersitzung Ende Januar nach längeren Diskussionen den Ausführungen zu den Handlungsfeldern „Gottesdienst und Kirchenmusik“, „Diakonie und Seelsorge“, „Gesellschaftliche Verantwortung“ sowie „Bildung und Erziehung“ zugestimmt hatten, musste im Bereich „Leitung“ nachgebessert werden. Mit einigen Änderungen beschloss die Synode nun auch diesen Teil des Papiers. Heine-Göttelmann zeigte sich zufrieden: „Der Konzeptionsprozess hat Menschen über Gemeindegrenzen hinweg ins Gespräch gebracht.“ Jetzt seien – bis auf die Präambel – alle Bausteine beisammen, so dass die Konzeption als ganzes bei der nächsten Synode verabschiedet werden könne. Besonders wichtig ist dem Superintendenten: „Die Ziele der Konzeption sind umsetzbar. Es sind keine ‚schönen und richtigen’ Sätze, sondern konkrete Formulierungen und Arbeitsaufträge. Das war klug überlegt von den Synodalen.“

 

Auch das Tabuthema „sexuelle Gewalt“ brachte die Synode zur Sprache. Derzeitige Ansprechpersonen im Kirchenkreis Gütersloh für Betroffene sind Pfarrerin Beate Balzer (kreiskirchliche Frauenbeauftragte), Pfarrer Volker Steffen (Emmaus-Kirchengemeinde Senne) und Diplom-Psychologin Eva Kiock. Gemeinsam mit Pfarrerin Balzer berichtete sie der Synode von ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit. „Es gab in den sechs Jahren meiner Beauftragung zwar relativ wenige Anlässe, aber die Begleitung der Betroffenen war sehr intensiv.“ Kiock ist seit vier Jahren Rentnerin, Balzer geht Ende des Jahres in den Ruhestand. Nun suchen sie Nachfolgerinnen. „Es ist wichtig, dass die evangelische Kirche diese Aufgabe weiterhin wahrnimmt“, so Balzer.

kj