Gott fährt doppelt mit

Erster Ökumenischer Biker-Gottesdienst in der Kreuzkirche Wiedenbrück

Pastor Rüdiger Rasche (links) und Pfarrer Marco Beuermann. Foto: Kerstin Jacobsen

Rheda-Wiedenbrück.  Mit dem Segen Gottes starteten jetzt rund 50 Motorradfahrer in die Freiluftsaison. In der Kreuzkirche Wiedenbrück kamen sie zum ersten Ökumenischen Biker-Gottesdienst zusammen. Die Feier hatten Pfarrer Marco Beuermann und Pastor Rüdiger Rasche unter das Motto „Alles was du wissen musst, ist dass der Himmel brennt“ gestellt.

Sein Feuerwehr-Kamerad Sebastian Gehle habe ihn im vergangen Jahr angesprochen, ob er sich einen Motorrad-Gottesdienst vorstellen könne, so Pfarrer Beuermann. „Ich habe gesagt: Keine Ahnung, wie das geht, aber das machen wir!“ In seiner Predigt bezog er sich auf das Symbol des Rades, „das die Stadtväter Wiedenbrücks sehr weitsichtig schon vor über 1000 Jahren ins Stadtwappen aufnahmen.“ Es bilde einen Kreis ohne Anfang und Ende, der wiederum für Bewegung, Vollkommenheit und Gott selbst stehe. Und da jedes Motorrad zwei Räder habe, „ist Gott mit jedem Biker doppelt unterwegs.“ Beuermann rief die Anwesenden dazu auf, die Schönheit der Natur bewusst wahrzunehmen: „Genießen Sie die Schöpfung, tanken Sie die Seele auf und danken Sie Gott, der alles in Bewegung hält.“


Um das Staunen über die Schöpfung ging es auch in Tim Bendzkos Lied „Alles, was du wissen musst…“, veranschaulicht mit einer traumhaft schönen Fotopräsentation und gefühlvoll wie stimmgewaltig vorgetragen von der Gruppe M.A.U. Die ökumenische Formation hat ihren Ursprung in der St.-Pius-Gemeinde. Matthias Köpp, Achim Wenk, Ulrich Kremmelbein und Burkhard Palm ernteten für ihre musikalische Gestaltung des Gottesdienstes kräftigen Applaus.

Gemeinsam segneten die beiden Geistlichen anschließend die Biker auf dem Kirchplatz. Sie baten Gott, sie vor Gefahren zu beschützen, aber auch darum, „dass sie nach dem Tanken noch mindestens einen Euro in der Tasche haben.“ Letzteres brauchte Bastian und Justus Palm (noch) nicht zu kümmern: Die beiden sechs und vier Jahre alten Brüder waren mit dem Tretroller gekommen.


Alsbald tauschte Pfarrer Beuermann den Talar mit der Lederjacke und schwang sich als Sozius auf ein bereitstehendes Trike (ein dreirädriges Motorrad). Bei strahlendem Sonnenschein machte sich die mobile Gottesdienstgemeinde mit knatternden Motoren auf zu einer Ausfahrt in die Umgebung.

kj