Ennigerloh. Jetzt ist sie eine „fertige“ Pfarrerin: In einem feierlichen Gottesdienst in der Versöhnungskirche Ennigerloh wurde Cornelia Schütter am vergangenen Sonntagnachmittag ordiniert. Neben vielen Gemeindegliedern, Familienangehörigen sowie Freunden und Weggefährten feierten auch Vertreter ihrer Heimatgemeinde Ummeln, ihrer Vikariatsgemeinde in Dortmund sowie der evangelischen wie katholischen Nachbargemeinden den großen Tag der 34-Jährigen.
Cornelia Schütter stammt aus Ummeln. Zunächst studierte sie in Münster als Hauptfach Kunstgeschichte, doch dann konzentrierte sie sich in Berlin und Bochum ganz auf die Theologie. Ihr Vikariat absolvierte Schütter in der Dortmunder Lydia-Gemeinde, es folgte ein Sondervikariat im Zentrum für Mission der Evangelischen Kirche in Deutschland. Im vergangene April 2011 nahm Schütter den Dienst in der Kirchengemeinde Ennigerloh auf.
„Sie binden sich lebenslang an Ihre Kirche und diese sich an Sie“ – in seiner Ansprache wies Christian Heine-Göttelmann auf die Bedeutung der Stunde hin. Assistiert von dem Ennigerloher Pfarrer Heinrich Afflerbach sowie der Dortmunder Pfarrerin Birgit Worms-Nigmann berief der Superintendent Cornelia Schütter zur öffentlichen Verkündigung des Wortes Gottes. Im Anschluss legten die Geistlichen sowie zwölf weitere Mitwirkende der jungen Pfarrerin die Hände auf und gaben ihr Segensworte mit auf den Weg.
So gestärkt predigte Cornelia Schütter über Jesaja 55, 6-12. Sie sei immer noch ein bisschen überrascht darüber, wirklich auf der Kanzel zu stehen. „Gott kannte und kennt meinen Weg“, so ihre Gewissheit. Das Wort Gottes sei „nicht zwischen Buchdeckeln gefangen, es ist lebendiges Wort.“ Es weiter zu sagen, „ist für mich das Schönste in meinem Beruf.“ Besonders wichtig sei ihr der Satz „Lass dir an meiner Gnade genügen“ (2. Korinther 12,9). Wer sich der Gnade Gottes anvertraue, könne auch mit sich selbst wie mit anderen gnädiger sein.
Für den festlichen musikalischen Rahmen sorgten der Kirchenchor und der Posaunenchor der Gemeinde, verstärkt durch Bläser aus Ummeln. Hier hat Cornelia Schütter einst selbst das Blechblasen erlernt, auch in Ennigerloh bleibt sie dieser Passion treu.
Viele Gäste bleiben noch zum anschließenden Empfang im benachbarten Gemeindehaus. Mitreißende musikalische Grüße überbrachte der Ennigerloher Gospelchor. Unter anderen gratulierte auch Ennigerlohs Bürgermeister Berthold Lülf. Pfarrer Afflerbach freute sich besonders über die Gäste aus der Ökumene. Er betonte: „Heute ist ein wichtiger Tag der Verbundenheit der Kirchen.“ In einem Jahr erhalte Pfarrerin Schütter die Anstellungsfähigkeit und könne sich überall in der Evangelischen Kirche von Westfalen um eine Pfarrstelle bewerben. „Ich hoffe aber, dass du uns nach Möglichkeit lange erhalten bleibst.“
kj