Gottesdienste ansprechend feiern

Kreissynode des Ev. Kirchenkreises Gütersloh kommt zur Finanztagung in Präsenz zusammen und beschließt den Haushalt 2024

Kirchenkreis Gütersloh. – Die Synode des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh, die am Freitag (8. Dezember) im Tagungshaus „Haus Neuland“ in Sennestadt zusammengekommen war, verlief in ruhiger und sachlicher Atmosphäre. Der Hauptpunkt des Abends, die Beratungen über den Haushalt 2024, war vom Einverständnis der 77 anwesenden Synodalen geprägt. Danach hörten die Mitglieder der Synode, die aus 107 Mitgliedern besteht, u.a. den Bericht des Superintendenten. Außerdem beschäftigten sie sich mit einem Protestbrief an die Landtagsabgeordneten: Die 32 Tageseinrichtungen für Kinder im gesamten Kirchenkreis hatten Anfang November während einer symbolischen Schließung Unterschriften für eine ausreichende finanzielle Ausstattung aller Kitas gesammelt.  

Haushalt 2024
Den Haushalt für 2024 mit einem Gesamtvolumen von 17,1 Millionen Euro für den Ev. Kirchenkreis Gütersloh und seine 17 Kirchengemeinden verabschiedete die Synode mehrheitlich. Rund 14 Millionen Euro (71.058 Euro weniger als im Vorjahr) kommen als Kirchensteuer-Zuweisung von der westfälischen Landeskirche, erläuterte Christoph Freimuth, Vorsitzender des Finanzausschusses und Pfarrer in Verl. Die Höhe der Zuweisung richtet sich nach der Gemeindegliederzahl. Die Haushaltsbeschlüsse umfassen die Finanzausgleichskasse und die Kreissynodalkasse. Den Haushalt für die Trägergemeinschaft TfK im Kirchenkreis in Höhe von rund zwei Millionen Euro gehört dazu. Den Haushalt des Ev. Kreiskirchenamtes Gütersloh-Halle-Paderborn (EKKA) nahm die Synode satzungsgemäß zur Kenntnis.

Verschiedenes
Superintendent Frank Schneider legte der Synode seinen Bericht vor und präsentierte in zehn Punkten Gedankensplitter und -anstöße aus erlebter kirchlicher Praxis und als Ausblick in die Zukunft: „Gegenwärtig kann unsere Kirche mit den zur Verfügung stehenden Mitteln noch viel leisten. Unsere Kirche wird aber kleiner werden – der Kirchenkreis Gütersloh verliert pro Jahr ca. 2.000 Gemeindeglieder.“ Schneider brachte verschiedene Ideen ein, wie Kerngemeinde weiterhin angesprochen, aber auch Kirchenferne für Gemeinde und Gemeinschaft begeistert werden können. Er zitierte Bischof Ralf Meister, dass Jesus nicht durch Galiläa gezogen sei und gesagt habe, sonntags um 10 Uhr müsst ihr kommen und beten. Es gelte ansprechende Gottesdienste sowie christliche Feste so zu feiern, dass Menschen gestärkt werden und hoffnungsvoll durch den Alltag gehen können. Gleichzeitig gelte es, Verantwortung für das Klima zu übernehmen und sich weiterhin der schwächsten Mitglieder der Gesellschaft anzunehmen. Die Diakonie Gütersloh e.V. ist mit mehr als 620 Mitarbeitenden in Pflege, Betreuung und Beratung ein wichtiger Teil von Kirche.  
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In 32 Tageseinrichtungen sind Erzieher*innen für mehr als 2.500 Kinder im gesamten Kirchenkreis täglich da. Pfarrerin Kerstin Pilz berichtete den Synodalen von einer Protestaktion im November: Mit einer symbolischen Schließung machten Mitarbeiter*innen und Trägervertreter*innen auf die prekäre finanzielle Situation in den Kitas durch das Kinderbildungsgesetz (KiBiz) aufmerksam. Mit dieser Infoveranstaltung wollten die Kita-Mitarbeiter*innen und die Verantwortlichen im Ev. Kirchenkreis Gütersloh die Eltern und die Öffentlichkeit dafür sensibilisieren, dass „die individuelle Förderung ihrer Kinder, das Bildungsprogramm in den Kitas und die Betreuungszeiten nur aufrechterhalten werden können, wenn alle gemeinsam der Politik eines deutlich machen: Es ist es an der Zeit, die Kitas auskömmlich zu finanzieren“, betonte Kerstin Pilz, die Vorsitzende des Kita-Koordinierungsbeirates im Kirchenkreis und Pfarrerin in Langenberg. Während der Aktion sammelten die Mitarbeiter*innen der Kitas rund 2.500 Unterschriften unter einen Elternbrief an die Landtagsabgeordneten der Region, der eine tragfähige und zuverlässige Kindertagesbetreuung fordert. Die Kreissynode schloss sich den Forderungen des Elternbriefes einstimmig an. 

Außerdem nahmen die Synodalen die Berichte der Kreiskirchlichen Referate und Beauftragten, im Besonderen der Diakonie, der internationalen Ökumenearbeit sowie die Ausrichtung des Umweltreferates auf Klimaschutzmaßnahmen zur Kenntnis. Michael Frentrup, Stellvertretender Superintendent und Pfarrer in Gütersloh, fasste die Berichte für die Synode zusammen. 

Während der Andacht zu Beginn der Synode legten die Synodalen eine Kollekte in Höhe von 528,94 Euro zusammen. Sie ist für die Schularbeit der Ev.-Luth. Kirche von Jordanien und dem Heiligen Land (ELCJHL) sowie das Leo-Baeck-Education-Center bestimmt.         fra