Hand in Hand für ein gutes Miteinander an der Schule

Aktive und Neugierige zum 4. Projekttag Soziales Lernen sind eingeladen

Birgit Holler-Nowitzki und Wolfgang Laubinger treffen sich in der Universität Bielefeld, um den Projekttag Soziales Lernen vorzubereiten. Foto: fra

KIRCHENKREIS GÜTERSLOH – „Zusammen“, „kennen lernen“, „miteinander“ und „wir“ – das sind Wörter, die Dr. Birgit Holler-Nowitzki im Zusammenhang mit dem Thema „Soziales Lernen“ immer wieder benutzt. Am Samstag, 25. März, hält sie beim 4. Projekttag Soziales Lernen der Regionalstelle Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Gütersloh den Impulsvortrag mit dem Thema: „Schule als Lebens- und Lernraum gemeinsam gestalten“. Von 10 bis 14 Uhr sind Aktive und Neugierige aus Schulen, dem Ganztag und Kitas eingeladen, den Arbeitsbereich kennen zu lernen, sich Anregungen und Ideen zu holen oder über laufende Projekte auszutauschen.
Birgit Holler-Nowitzki unterrichtet an der Fakultät für Erziehungswissenschaften der Bielefelder Universität angehende Lehrerinnen und Lehrer für Grundschulen. Für Kinder den Übergang von der Kindertageseinrichtung in die Grundschule zu erleichtert und zu gestalten, ist ihr dabei ein wichtiges Thema. „Was brauchen Kinder und Jugendliche, um gut aufwachsen zu können?“, ist dabei ihre Ausgangsfrage. Dass Eltern und Mitarbeitende in Kitas und Schulen dafür Hand in Hand arbeiten müssen, betont sie und ergänzt, „Soziales Lernen findet hauptsächlich in Grundschulen statt.“
Das „Soziale Lernen“ ist ein Arbeitsfeld, das sich an immer mehr Grundschulen zu einer festen Größe entwickelt. In einer multikulturellen, inklusiven Gesellschaft steigen die Anforderungen an das Lehrpersonal sowie an Schülerinnen und Schüler, um z.B. mit Konflikten oder schwierigen Situationen umgehen zu können. Vor allem Schulkinder brauchen vermehrt soziale Kompetenzen, um mit Herausforderungen am Lebensort Schule und im Alltag umzugehen und besser lernen zu können. Um ihnen diese Fähigkeiten zu vermitteln, gibt es das Konzept des Sozialen Lernens. Es gilt, den Umgang miteinander gewaltfrei und zielorientiert zu üben.
Beim Sozialen Lernen nehmen Eltern die Lebenswelt Schule ihrer Kinder neu in den Blick. „Eltern brauchen Möglichkeiten, die Schule unkompliziert kennen zu lernen“, fordert daher Dr. Holler-Nowitzki. Schulfeste, Tage der offenen Tür oder Ausflüge geben Eltern zum Beispiel die Chance, einen Blick hinter die Kulissen der Schule zu werfen und den Alltag ihrer Kinder kennen zu lernen. Gleichzeitig können die Lehrenden in lockerer Atmosphäre Kontakt mit den Eltern aufnehmen, erläutert die Erziehungswissenschaftlerin. Auf dieser Basis kann Vertrauen in einander wachsen und Eltern können für ehrenamtliche Mitarbeit gewonnen werden.
„Das Soziale Lernen steht auf ehrenamtlichen Füßen“, sagt Wolfgang Laubinger, Verantwortlicher für das Soziale Lernen im Evangelischen Kirchenkreis Gütersloh. Dieser Arbeitsbereich initiiert und unterstützt Eltern-AGs, die das Soziale Lernen in den Grundschulen umsetzen. „Eltern-AGs werden von Trainerinnen und Trainern ausgebildet, begleitet und unterstützt“, erläutert Laubinger. In Fortbildungen erwerben Eltern die notwendigen Kenntnisse, damit sie einmal pro Woche „Soziales Lernen“ lehren können. Bei den AGs werden sie zunächst jede Woche, dann immer seltener von ihren Trainern begleitet. Das Ziel ist, das Klassenklima zu verbessern, das Wir-Gefühl zu stärken und Gemeinschaft zu erfahren. Gleichzeitig erweitern die Eltern dabei ihre eigene Erziehungskompetenz.
Der Projekttag richtet sich an Eltern, Erzieherinnen, Schulleitungen, Lehrerinnen und Lehrer sowie Trainerinnen und Trainer. Er besteht aus dem Impulsvortrag von Dr. Holler Nowitzki und fünf Workshops. Unter anderem geht es in den Workshops darum, ob und wie sich Trainings für Mädchen und Jungen unterscheiden, um die Qualitätssicherung der Arbeit und Möglichkeiten der langfristigen Finanzierung, um Tipps für die praktische Arbeit sowie um die Reflexion der praktischen Arbeit.
Der Projekttag findet am 25. März 2017 von 10 bis 14 Uhr im Kreishaus Gütersloh, Herzebrocker Str. 140 statt.
Weitere Informationen und Anmeldung bei: Carina Völker, Sekretariat Erwachsenenbildung/Soziales Lernen, Tel.: (05241) 86 73 156, Mail: carina.voelker@kk-ekvw.de, oder direkt im Internet unter: www.soziales lernen.org.
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