Herzlichkeit und Gastfreundschaft beeindruckten

Delegation besuchte Partnergemeinde in Matiši

In der Kirche in Matiši (v.l.): Arturs Rudzitis (Dolmetscher), Ingrida Armane (Vorsitzende des Kirchenvorstandes), Alda Strazdina (Mitglied des Kirchenvorstandes und zuständig für die Finanzen), Mirdza Svike (Organistin), Dorothea Großmann, Andis Smilga (Pfarrer), Olita Smilga (Ehefrau des Pfarrers), Skaidrite Klasone (Bürgermeisterin von Matisi), Annelie Goethe (Kreis-Delegation).

RHEDA-WIEDENBRÜCK/MATISI – Vor kurzem besuchte Dorothea Großmann während einer offiziellen Delegationsreise des Kreises Gütersloh nach Valmiera auch die Partnerkirchengemeinde in Matiši. Seit mehr als 20 Jahren besteht eine Partnerschaft zwischen der Versöhnungs-Kirchengemeinde Rheda-Wiedenbrück und der Kirchengemeinde in Matiši/Region Valmiera/Lettland. Dorothea Großmann und ihr Mann Superintendent i.R. Gerhard Schlegelmilch sind seit Jahren in dieser Partnerschaftsarbeit aktiv. Beide haben in ihren kirchlichen Dienstjahren in der DDR Wichtigkeit und Wert kirchlicher Partnerschaftsarbeit kennen gelernt.

In Matiši traf Dorothea Großmann unter anderem Pfarrer Andis Smilga und seine Frau Olita, die Vertreterinnen des Kirchenvorstandes Ingrida Armane (Vorsitzende), Alda Strazdina (Finanzen), die Organistin der Gemeinde und Skaidrite Klasone (Bürgermeisterin von Matiši) zum Austausch über die Situationen in den Gemeinden. Arturs Rudzitis fungierte in bewährter Weise als Dolmetscher. Gemeinsam mit den genannten Personen konnte Dorothea Großmann auch Hausbesuche in einigen Familien machen sowie Kinder und Erwachsene mit kleinen Geschenken erfreuen. Sie durfte die Lebenssituation der Familien kennen lernen und konnte sich an der spontanen Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Besuchten erfreuen. Diese persönlichen Kontakte sind sehr wichtig, sie erfahren zu dürfen ein Geschenk.

Dorothea Großmann machte sich auch ein Bild von dem durch Feuchtigkeit stark geschädigten Holz des Kirchturms, das dringend erneuert werden muss. Sie freute sich, 400 Euro als ersten Zuschuss für die Renovierung des Turms zu überreichen zu. Weitere Spenden zur Finanzierung sind jedoch noch erforderlich.

Neben aller materiellen Hilfe bleibt es auch wichtig, einander im Glauben zu stärken, zum christlichen Zeugnis zu ermutigen und füreinander zu beten. Über einen christlichen Verlag in Riga konnten Dorothea Großmann und Gerhard Schlegelmilch der Gemeinde Matisi eine Anzahl von Losungsheften der Herrnhuter Brüdergemeinde in lettischer Sprache als Geschenk vermitteln.

Die drastischen finanziellen Einschnitte, die von der lettischen Regierung nach der Weltwirtschaftskrise vorgenommen wurden, sind teilweise bis heute noch nicht zurück genommen worden. Im öffentlichen Dienst wurden die Gehälter um 30 bis 40 Prozent gekürzt, zudem gab es viele Entlassungen. Das Preisniveau unterscheidet sich jedoch kaum von dem in Deutschland. Zudem ist fast die Hälfte der offiziell erfassten arbeitslosen Menschen in Lettland seit mehr als zwölf Monaten ohne Beschäftigung und erhalten keine Arbeitslosenunterstützung mehr. Gerade die ältere Generation sowie kinderreiche oder allein erziehende Familien leiden sehr unter den schlechten wirtschaftlichen Verhältnissen.

Aufgrund dieser recht deprimierenden Schilderungen aus Matiši bestand Einigkeit in der Delegation, der Gemeinde weiter zur Seite zu stehen und so ein wenig Hoffnung und Zuversicht zu geben. So werden im Herbst wieder Weihnachtspäckchen und Hilfsgüter für die Partnergemeinde im Gemeindehaus Rheda gesammelt. Wer die Gemeinde Matisi unterstützen möchte kann sich bei Birgit Strothenke unter Tel. (0 52 42) 93 15 87 melden. Nähere Informationen gibt es auch auf der Homepage www.freundeskreis-matisi.de.